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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 10. April

Geburt von Joseph Pulitzer | Geburt von Friedrich Traugott Wahlen | Zapata ermordet | Bergsturz von Fidaz | Gründung des Schweizerischen Frauenhilfsdienstes (FHD) | Flugzeugabsturz bei Hochwald –|Abberufung von Botschafter Borer | Feuer auf der «Moby Prince» | Flugzeugabsturz bei Smolensk

Herausgegriffen

Hochwald
10. April 1973: Flugzeugabsturz bei Hochwald im Kanton Solothurn, nahe Basel. Eine Vickers Vanguard der britischen Chartergesellschaft Invicta Airlines stürzt beim Landeanflug in einen Wald. 108 Personen sterben. 37 Passagier, die sich hintern Teil der Maschine befanden, überleben. (Keystone/Photopress-Archiv)

Es geschah an einem 10. April

1500: Verrat von Novara: Ludovico Sforza, der Herzog von Mailand, will mit Hilfe von Schweizer Söldnern aus der Stadt fliehen. Der Urner Hans (auch Rudolf) Turmann verrät ihn. Sforza wird von den Franzosen festgenommen. Der Verräter Turmann wird später in Altdorf enthauptet.

1583: Geburt von Hugo Grotius, niederländischer Staatsmann, Mitbegründer des Völkerrechts. 

1585: Tod von Papst Gregor XIII., Begründer des gregorianischen Kalenders. 

1651: Geburt von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, deutscher Naturforscher, Miterfinder des europäischen Porzellans. 

1755: Geburt von Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie.
 

1847: Geburt von Joseph Pulitzer, ungarisch-amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger, Stifter des Pulitzerpreises, der seit 1917 jährlich für herausragende journalistische Arbeiten vergeben wird. Mit 17 Jahren gelangt er von Ungarn nach Boston, wo er am Bürgerkrieg teilnimmt. Er spricht Deutsch, aber kaum Englisch. 1867 schliesst er ein Jura-Studium ab und erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1868 wird er in St. Louis Reporter bei der deutschsprachigen «Westlichen Post». 1883 kauft er die «New York World» und baut sie zu einer der einflussreichsten Zeitungen aus. Die «World» ist die erste Zeitung, die farbige Cartoons druckt. Im Kampf um höhere Auflage publiziert das Blatt manipulierte Sensationsberichte. Einige Monate später distanziert sich die Zeitung von dieser Art Journalismus und propagiert den seriösen Investigativjournalismus. 1885 wird Pulitzer als Republikaner ins US-Repräsentantenhaus gewählt. Er stirbt 1911. (Foto: Library of Congress, Washington)

1864: Der österreichische Erzherzog Ferdinand Maximilian wird Kaiser von Mexiko.

1876: Geburt von Jean-Marie Musy

Jean-Marie Musy
Der Freiburger CVP-Politiker war sowohl Anti-Kommunist als auch Nazi-freundlich. Als Finanzminister gelingt es Musy, den Bundeshaushalt auszugleichen. Dazu kürzt er die Sozialausgaben, erhöht die Zölle und führt indirekte Steuern ein. 1927 setzt er ein Streikverbot für Beamte durch. Er kämpft dagegen, dass die Schweiz erneut diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion aufnimmt. Mit mehreren Bundesratskollegen zerstreitet er sich. 1934 lehnt das Volk sein Gesetz über den Schutz der öffentlichen Ordnung ab. Anschliessend stellt er ein Ultimatum und verlangt Garantien für sein politisches Programm. Als niemand reagiert, tritt er zurück. 1935 wird er wieder in den Nationalrat gewählt, pflegt Kontakte zu Heinrich Himmler und zeigt offen Sympathien für das Dritte Reich. Um sich nach der Kriegswende reinzuwaschen, nutzt er seine Beziehungen zu Himmler und erreicht die Freilassung jüdischer Deportierter aus dem KZ Theresienstadt. Er stirbt isoliert und verachtet. Das Bild zeigt den Bundesrat im Jahr 1928. Oben links: Jean-Marie Musy. Ferner oben von links nach rechts Ernest Chuard, Karl Scheurer, Heinrich Häberlin und (sitzend v.l.n.r.) Robert Haab, Edmund Schulthess, Giuseppe Motta. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1882: Geburt von Frances Perkins, amerikanische Politikerin, als Arbeitsministerin (1933–1945) erstes weibliches Mitglied eines US-Kabinetts.

1899: Geburt von Friedrich Traugott Wahlen

Friedrich Traugott Wahlen
Der Berner BGB/SVP-Politiker war Bundesrat von 1958 bis 1965. Zuvor war er Professor für Landwirtschaft an der ETH Zürich. Bekannt wurde er vor allem durch den «Wahlen-Plan» (Anbauschlacht). Städtische Grünanlagen wurden mit Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide bepflanzt. So kannte der Selbstversorgungsgrad in der Schweiz von 52% (1939) auf 72% (1945) gesteigert werden. Wahlen starb am 7. November 1985. Das Bild zeigt ihn im Jahr 1960. (Keystone/Photopress-Archiv)

1901: Geburt von Consuelo de Saint-Exupéry, salvadorianisch-französische Künstlerin, Autorin, Muse, dritte Ehefrau von Antoine de Saint-Exupéry, verewigt in «Der kleine Prinz» (1943).

1913: Geburt von Stefan Heym, deutscher Schriftsteller.
 

Leo Schürmann

1917: Geburt von Leo Schürmann. Er wird 1959 für die CVP im Kanton Solothurn in den Nationalrat gewählt, dem er bis 1974 angehört. Von 1973 bis 1974 amtet er als Preisüberwacher der Schweiz. 1974 wird er Mitglied des Direktoriums der Nationalbank. Von 1981 bis 1987 ist er Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG). Er stirbt am 8. Dezember 2008. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv) 
 

1919: Der mexikanische Revolutionär Emiliano Zapata wird erschossen. 1910 hatte er sich den mexikanischen Aufständischen angeschlossen. Ihr Ziel war es, den autoritären Präsidenten Porfirio Díaz zu stürzen. Zapata sammelte 4’000 Kämpfer um sich, vorwiegend landlose Bauern und setzte in einem Guerillakrieg den Regierungstruppen im Süden des Landes erheblich zu. Ein regierungstreuer Oberst, der behauptete, sich den Zapatisten anschliessen zu wollen, lockte Zapata auf seine Hacienda und liess ihn mit Dutzenden Schüssen durchsieben. Um Zapata ranken sich zahlreiche Legenden. In weiten Teilen Mexikos wird er als Märtyrer verehrt. Elia Kazan setzte ihm mit «Viva Zapata» (mit Marlon Brando) ein Denkmal. (Foto: PD)

1924: Geburt von Wolfgang Menge, deutscher Journalist und Drehbuchautor («Ein Herz und eine Seele» 1973–1976 mit «Ekel Alfred», «Stahlnetz“ 1958–1999, «Das Millionenspiel» (1970). 

1929: Geburt von Max von Sydow, schwedischer Schauspieler («Das siebente Siegel» 1957, «Pelle, der Eroberer» 1987). 

1929: Geburt von John Michael Hawthorn, britischer Rennfahrer und Weltmeister in der Formel 1 (1958). 

1932: Paul von Hindenburg wird als deutscher Reichspräsident wiedergewählt. Er erhält die absolute Mehrheit der Stimmen. Hitler erhält rund ein Drittel.

1932: Geburt von Omar Sharif, ägyptischer Schauspieler («Lawrence von Arabien» 1962, «Doktor Schiwago» 1965). 

1939: Bergsturz von Fidaz bei Flims (GR)

Fidaz Bergsturz
Am Ostermontag um 11.48 Uhr stürzen vom Flimserstein innerhalb einer Minute 100’000 Kubikmeter Fels mit einer Geschwindigkeit von 120 bis 200 Kilometern pro Stunde auf das Kinderheim «Sunnehüsli». 18 der 29 Hausbewohner – 13 Kinder und fünf Erwachsene – werden von riesigen Felsen überrollt und getötet. Eine Frau und vier Kinder sind noch heute unter einem Felsbrocken begraben. Eine Kapelle mit Grabsteinen und einer Gedenkstele am Unglücksort erinnern an den Felssturz. Die Stele wurde vom Direktor der türkischen Zuckerindustrie gestiftet, dessen zehnjähriger Sohn Dogan zu den Opfern gehört. Mehrere der getöteten Kinder waren Ausländer. Ursache des Felssturzes ist die starke Zerklüftung der steil abfallenden Südwand des 1800 Meter hohen Flimsersteins. Wasser und Luft waren in die Wand eingedrungen und hatten Verwitterungsprozesse ausgelöst. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1940: Der Schweizerische Frauenhilfsdienst (FHD) wird gegründet. In der Presse wird landesweit für den Dienst geworben. In allen Postbüros werden Anmeldebogen aufgelegt. Tausende Schweizer Frauen treten dem FHD bei. 

1941: Die faschistische Ustascha ruft den unabhängigen Staat Kroatien aus.
 

Giuliano Bignasca

1945: Geburt von Giuliano Bignasca, Schweizer Politiker (Lega dei Ticinesi/TI), Bauunternehmer, Verleger von «Il Mattino», selbsternannter Präsident der «Lega dei Ticinesi», die er zur zweitstärksten Partei des Tessins macht. Bignasca, Kokain-Konsument, rutscht 1995 in den Nationalrat nach, wird im gleichen Jahr aber nicht wiedergewählt. Die Wahl in die grosse Kammer gelingt ihm dann 1999. Ab 2000 bis zu seinem Tod sitzt er in der Stadtregierung von Lugano. Bignasca hat es oft mit der Justiz zu tun. Er stirbt am 7. März 2013. Im Bild: Bignasca am 20. Januar 2010, während einer Stadtratssitzung in Lugano. (Keystone/Karl Mathis)

1953: Geburt von Heiner Lauterbach, deutscher Schauspieler («Männer» 1985, «Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief» 1997, «Opernball» 1998, «Dresden» 2006). 

1954: Tod von Auguste Lumière, Pionier der Fotografie, zusammen mit seinem Bruder Louis Lumière erfand er den «Cinématographen», einen Projektor zur Filmvorführung.

1963: Geburt von Doris Leuthard

Doris Leuthard
Die Aargauer CVP-Politikerin war Bundesrätin von2006 bis 2018. Von 1999 bis 2006 war sie Nationalrätin und von 2004 bis 2006 Parteipräsidentin der CVP. Von 2006 bis 2010 war sie Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD). Anschliessend stand sie dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor. 2010 und 2017 amtete sie als Bundespräsidentin. Das Bild stammt aus dem Jahr 2018. (Foto: Keystone/Alexandra Wey)

1965: Der 6,6 Kilometer lange San Bernardino-Strassentunnel wird durchstochen. Er wird 1967 eingeweiht. 

1970: Paul McCartney trennt sich von den Beatles.

1973: Flugzeugabsturz bei Hochwald (siehe oben) 

1974: Israels Ministerpräsidentin Golda Meir tritt zurück. Sie war seit 1969 Regierungschefin, zuvor Aussenministerin.

1979: Tod von Nino Rota, italienischer Komponist, Oscar-Preisträger. Er komponierte zahlreiche berühmte Filmmusiken («La Strada» 1954, «La dolce vita» 1960, «Der Pate» 1972).

1991: Auf der «Moby Prince» sterben 140 Menschen

Moby Prince
Das italienische Fährschiff «Moby Prince» stösst vor dem Hafen von Livorno mit dem Öltanker «Agip Abruzzo» zusammen und gerät in Brand. 140 Menschen verbrennen oder ersticken. Die Moby Prince war auf dem Weg nach Olbia auf Sardinien. Die Rettungsmassnahmen waren chaotisch. Der SOS-Funkspruch der Moby Prince wurde von der Hafenbehörde in Livorno überhört oder als unwichtig eingestuft. Rettungsmannschaften wurden zunächst nur auf den Öltanker entsandt. Als einige Freiwillige dennoch auf die Moby Dick gelangten, retteten sie einen Matrosen. Obwohl dieser davon sprach, dass sich über hundert Menschen im Inneren der Moby Dick befanden, wurden keine weiteren Hilfstrupps auf die Fähre beordert. Am nächsten Tag fand man im Inneren des Schiffs nur noch Leichen. Die Unfallursache ist nach wie vor nicht geklärt. (Foto: Keystone/EPA/Prisma)

1995: Tod von Günter Guillaume, DDR-Spion.

1998: In Belfast wird das Karfreitagsabkommen (Good Friday Agreement) zwischen der Regierung der Republik Irland, der Regierung Grossbritanniens und den nordirischen Parteien unterzeichnet. Es soll den Bürgerkrieg in Nordirland beenden. Bei Volksabstimmungen in der Republik Irland sowie in Nordirland wurde das Abkommen bestätigt.

2000: Angela Merkel wird Vorsitzende der CDU.

2006: In Italien gewinnt Romano Prodi und sein Mitte-Links-Bündnis die Parlamentswahlen knapp vor Berlusconis Mitte-Rechts-Formation.

2002: Der Schweizer Botschafter in Berlin, Thomas Borer, muss nach Bern zurück. Der Boulevard hatte berichtet, Borer habe eine Beziehung zu einer jungen Frau.

2010: Absturz einer polnischen Regierungsmaschine bei Smolensk

Smolensk, Absturz
Beim Landeanflug auf den Militärflugplatz der russischen Stadt Smolensk stürzt eine polnische Regierungsmaschine vom Typ Tupolew TU-154 bei dichtem Nebel ab. Alle 96 Insassen sterben. Zu den Opfern gehört auch Polens Staatspräsident Lech Kaczyński und seine Ehefrau Maria Kaczyńska, sowie zahlreiche Abgeordnete des Parlaments, Regierungsmitglieder, ranghohe Offiziere. Polinnen und Polen versammeln sich vor dem Präsidentenpalast in Warschau, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an. Kurz nach dem Absturz wurden in nationalkonservativen Kreisen und der Regierungspartei PiS Vermutungen geäussert, dass es sich beim Unfall um ein von russischen Kreisen initiiertes Attentat auf Präsident Kaczyński gehandelt haben könnte. (Foto: Keystone/EPA/Leszek Szymanski)

2015: Treffen zwischen Barack Obama und Raúl Castro

Nach jahrzehntelanger Feindschaft zwischen den USA und Kuba reichen sich am Amerika-Gipfel in Panama US-Präsident Obama und der kubanische Staatschef Castro die Hand. Am Tag danach diskutieren die beiden 80 Minuten miteinander. Es ist das erste Mal seit fast 60 Jahren, dass die Staatschefs der USA und Kubas zu einem offiziellen Treffen zusammenkommen. (Foto: Keystone)
Nach jahrzehntelanger Feindschaft zwischen den USA und Kuba reichen sich am Amerika-Gipfel in Panama US-Präsident Obama und der kubanische Staatschef Castro die Hand. Am Tag danach diskutieren die beiden 80 Minuten miteinander. Es ist das erste Mal seit fast 60 Jahren, dass die Staatschefs der USA und Kubas zu einem offiziellen Treffen zusammenkommen. (Foto: Keystone)

2020: Tod von Francis Reusser

Der Waadtländer Filmregisseur stirbt im Alter von 77 Jahren. Der in Vevey geborene Reusser verfilmte unter anderem mehrere Romane des Waadtländer Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz. Zu seinen bekanntesten Werken gehört „Derborence“ (1984), dessen Rahmenereignis der Felssturz vom September 1714 ist, und für das er 1985 den César erhielt. Für le „Grand Soir“ erhielt er 1976 den Goldenen Leoparden von Locarno. Reusser arbeitete lange für das Westschweizer Fernsehen und war in einer maoistischen Gruppe ak…
Der Waadtländer Filmregisseur stirbt im Alter von 77 Jahren. Der in Vevey geborene Reusser verfilmte unter anderem mehrere Romane des Waadtländer Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz. Zu seinen bekanntesten Werken gehört «Derborence» (1984), dessen Rahmenereignis der Felssturz vom September 1714 ist, und für das er 1985 den César erhielt. Für le «Grand Soir» erhielt er 1976 den Goldenen Leoparden von Locarno. Reusser arbeitete lange für das Westschweizer Fernsehen und war in einer maoistischen Gruppe aktiv. Im Bild: Reusser im Jahr 1998. (Foto: Keystone/Patrick Aviolat)
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