Vor 30 Jahren, am 4. November 1995, wurde Yitzhak Rabin vom jüdischen Rechtsextremisten Yigal Amir während eines öffentlichen Auftritts ermordet, weil Rabin Frieden mit den Palästinensern anstrebte. Der Täter begründete seinen Mord damit, dass Rabin mit seinen Friedensplänen den jüdischen Staat verrate.
Rabin war ursprünglich eher ein Hardliner. Immerhin hatte er als ehemaliger Generalstabschef Israel 1967 im Sechstagekrieg zum Sieg geführt. Dabei eroberte er das von Jordanien beherrschte Gebiet des Westjordanlands und von Ostjerusalem sowie den von Ägypten kontrollierten Gazastreifen.
Allmählich wurde ihm aber klar, dass Israel auf die Dauer seine Existenz nicht allein auf militärische Macht stützen konnte. So näherte er sich in den neunziger Jahren der israelischen Friedensbewegung an. Als Premierminister unterzeichnete er 1993 die Oslo-Abkommen mit dem Palästinenserführer Yasir Arafat, die der amerikanische Präsident Bill Clinton eingefädelt hatte. Im darauffolgenden Jahr erhielt Rabin den Friedensnobelpreis gemeinsam mit seinem Aussenminister Shimon Peres und dem palästinensischen PLO-Führer Jassir Arafat.
Das Bild entstand am 22. April 1974 in Tel Aviv in einem Wahllokal. Rabin war damals Botschafter Israels in Washington. Rechts von ihm Shimon Peres, damals Informationsminister. Rabin sollte die Wahl gewinnen.
(Journal 21)