In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 kam es in Norddeutschland zur schwersten Sturmflut des 20. Jahrhunderts. Besonders betroffen war das Unterelbegebiet mit der Hansestadt Hamburg. Insgesamt starben in Hamburg 315 Menschen.
Aber auch andere Teile Norddeutschlands gerieten in Mitleidenschaft. Gravierend wirkten sich organisatorische Mängel der Verwaltungen sowie der Zusammenbruch von Telefonleitungen aus. Zum Teil übernahmen Amateurfunker die Übermittlung dringender Anweisungen und Nachrichten.
Nachdem in Hamburg die Gefährlichkeit der Lage bis in die späten Abendstunden seitens der Behörden verkannt und dringende Warnungen aus den Küstenorten nicht ernst genommen worden waren, verloren die zuständigen Behörden aus Polizei und Feuerwehr vollständig den Überblick. Dazu trug auch der Zusammenbruch der meisten Telefon- und Verkehrsverbindungen ab Mitternacht bei.
Eine zentrale Koordination des Rettungseinsatzes war nun nicht mehr möglich. Das war die Stunde des damaligen Innensenators und Chefs der Polizeibehörde, Helmut Schmidt, der ab dem Morgen des 17. Februars die zentrale Einsatzleitung für das Hamburger Stadtgebiet übernahm und sich nach Feststellung des Bestehens eines katastrophalen allgemeinen Notstands selbst mit weitreichenden Vollmachten versah.
Damit rettete Helmut Schmidt zahlreiche Menschenleben. Zugleich begründete er seinen Ruf als zupackender Krisenmanager.
Das Bild vom 17. Februar zeigt Rettungsmannschaften in ihrem Kampf gegen die ansteigende Flut. (Foto: Keystone/DPA/Lothar Heidtmann)