Vor 175 Jahren fand die bislang letzte militärische Auseinandersetzung auf Schweizer Boden statt. Sie dauerte vom 3. bis zum 29. November 1847. Dieser Krieg hatte die Bundesverfassung von 1848 zum Ergebnis, die die Grundlage für den Bundesstaat der Schweiz bildet.
Der Anlass für diesen Krieg war der Zusammenschluss der katholischen Kantone Luzern, Schwyz, Uri, Zug, Ob- umd Nidwalden, Freiburg und Wallis. Dieser «Sonderbund» folgte konservativen Bestrebungen und richtete sich gegen die insbesondere von liberalen Kreisen verfolgte Absicht, aus dem Staatenbund der Schweiz einen Bundesstaat zu machen. Dagegen betonten sie die Souveränität der einzelnen Kantone.
Die Kriegshandlungen wurden durch den Einfall der Sonderbundstruppen am 3. November 1847 ins Tessin eröffnet. Am 12. November erfolgte ein weiterer Vorstoss ins aargauische Freiamt. Beide Expeditionen scheiterten jedoch.
Die eidgenössische Armee von fast 100’000 Mann unter General Guillaume-Henri Dufour rückte ab dem 11. November gegen die Sonderbundskantone vor. Der Krieg endete am 29. November mit der Kapitulation des Kantons Wallis. Nach offiziellen Angaben hat der Sonderbundskrieg 150 Menschen das Leben gekostet und rund 400 Verwundete gefordert. Als Ergebnis wandelte sich die Schweiz durch die Bundesverfassung vom 12. September 1848 vom Staatenbund zum Bundesstaat.
Bild: Darstellung des Gefechts bei Gisikon vom 23. November 1847. Bei den Gefechten bei Schüpfheim, Gisikon und Meierskappel durchbrachen die Truppen der eidgenössischen Armee die Abwehr des Sonderbundes. In nur 27 Tagen überwanden die Truppen unter Guillaume-Henri Dufour den Widerstand der Sonderbundskantone. (Bild: Keystone)
(J21)