Er war schon früh ein gefeierter Dramatiker und weit über Irland und Grossbritannien hinaus bekannt. George Bernard Shaw, der exzentrische scharfe Zyniker, war bis ins hohe Arlter schriftstellerisch tätig. Das Bild zeigt ihn in seinem Garten in Ayot St. Lawrence, nördlich von London. Er trägt einen Bergarbeiterhelm, der seine Augen beim Holzhacken schützte. Vor 75 Jahren war GBS, wie er genannt wurde, beim Schneiden seiner Bäume gestürzt. Dabei zog er sich eine Nierenverletzung zu und starb. (Foto: Keystone/AP)
Seine Dramen und Romane sind meist aufrüttelnd, satirisch, überspitzt, utopisch-visionär. Das Personal in seinen Stücken ist meist exzentrisch. Das 1913 erschienene Schauspiel «Pygmalion» wurde später die Grundlage zum Musical und zum Film «My Fair Lady». 1925 erhielt er den Nobelpreis «für sein sowohl von Idealismus als auch von Humanität getragenes Schaffen, in dem sich frische Satire oft mit einer eigenartigen poetischen Schönheit vereint». 1939 erhielt er einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch («Pygmalion: Der Roman eines Blumenmädchens»).
Zusammen mit Bob Dylan ist er der Einzige, der sowohl einen Nobelpreis als auch einen Oscar erhielt.
Politisch gehörte er zu den Gründern der britischer Labour Party, für die er im Parlament sass. Zeit seines Lebens war er Vegetarier und Pazifist. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges rief er Grossbritannien und Deutschland zu Friedensgesprächen auf.
Nur ungern weisen einige seiner Biografen darauf hin, dass er zunächst ein Verehrer von Stalin und der Sowjetunion war. Zudem war er ein Bewunderer faschistischer Politiker wie Mussolini. Er schätzte an ihnen ihre «Entschlossenheit», wie er sagte. Auch für die Nazi-Bewegung bekundete er anfänglich «meine wärmste Sympathie». Hitler lobt er für seine eingeleiteten Wirtschaftsreformen, verurteilte jedoch scharf jede Form von Antisemitismus.
Im Laufe der Jahre jedoch änderte er seine Meinung radikal. Hitler nannte er einen «Verrückten», und die Nazi-Partei bezeichnete er als «geistig bankrott». Während des Zweiten Weltkrieges unterstützte er die Alliierten vorbehaltlos.
George Bernard Shaw starb am 2. November 1950 im Alter von 94 Jahren.