Vor 75 Jahren, am 13. Juni 1950, gewann Hugo Koblet als erster Nicht-Italiener den Giro d’Italia. Das Bild zeigt ihn viereinhalb Jahre später bei seiner Hochzeit mit dem Fotomodell Sonja Brühl im Zürcher Zunfthaus zur Waag. Zusammen mit Ferdy Kübler hatte Koblet in den 50er Jahren in der Schweiz eine Radsport-Euphorie ausgelöst. Hugo Koblets Leben endete fatal.
Koblet flogen zwischen 1947 und 1955 die Siege nur so zu – und die Frauen auch. Er zelebrierte seinen Ruhm und wurde angehimmelt. Ein französischer Journalist bezeichnete ihn als «Pédaleur de charme». Der grösste Erfolg seiner Karriere war der Sieg bei der Tour de France 1951. Drei Mal gewinnt er auch die Tour de Suisse. Vor der Zieleinfahrt zückte er jeweils einen Kamm, kämmte sich die Haare, um auf dem Zielfoto attraktiv auszusehen. Doch ab Mitte der 50er Jahre konnte er nicht mehr an seine Höchstleistungen anknüpfen und verfiel teilweise in Depressionen. Sechs Jahre nach seinem Rücktritt raste er mit seinem weissen Alfa Romeo Giulia zwischen Mönchaltorf und Esslingen im Kanton Zürich in einen Birnbaum. Vermutlich absichtlich. Er starb zwei Tage später.