Vor dreissig Jahren kam es in Moskau zu einer Art Putsch, der sich gegen die Politik der Reformen richtete. Die Putschisten hatten speziell Boris Jelzin im Visier, der zuvor in verfassungswidriger Weise das Parlament aufgelöst hatte.
In Moskau gab es Proteste, die am 2. Oktober 1993 ihren Höhepunkt erreichten. An diesem Tag rief der Vizepräsident Alexander Ruzkoi zur Besetzung des Fernsehstudios auf. In der Nacht zum 3. Oktober wurde dieser Versuch aber blutig gestoppt. Dazu verbarrikadierten sich einige Deputierte im Parlamentsgebäude, dem sogenannten «Weissen Haus».
Anstatt das «Weisse Haus» schlicht und einfach abzuriegeln, Strom und Wasser abzuschalten und auf diese Weise der Besetzung über kurz oder lang ein Ende zu bereiten, entschied sich Boris Jelzin für eine brachiale Lösung und liess das Parlamentsgebäude von Panzern beschiessen. Am 5. Oktober 1993 gaben die Putschisten auf. Die Regierung bilanzierte 187 Tote und 437 Verletzte.
(J21)