Seit Jahrhunderten beschäftigt das Ungeheuer vom Loch Ness die Fantasie und erhitzt die Gemüter. Und vor 90 Jahren kam ein regelrechter Nessie-Tourismus auf.
Eine Hotelmanagerin im Ort Drumnadrochit berichtete damals anschaulich und werbewirksam von ihrer Begegnung mit einem «Wassermonster». In dem Hotel befindet sich mittlerweile das «Loch Ness Centre», das über Nessie und den See informiert und Touren anbietet.
Selbst die Polizei war seit den 1930er Jahren von der realen Existenz Nessies derartig überzeugt, dass sie sich sorgte, Freizeitjäger könnten das arme Tier zur Strecke bringen. Im April 2010 wurden Dokumente aus dem «National Archive of Scotland» freigegeben, aus denen hervorgeht, dass Lokalpolitiker sich an das Parlament in London gewandt haben, damit dieses wissenschaftliche Untersuchungen in Gang setzte. Viel hat das aber nicht gebracht.
Deswegen soll es jetzt mit den Untersuchungen richtig losgehen. Ende August soll mit der grössten Suchaktion seit Jahrzehnten begonnen werden. Dazu nutzen Fachleute modernste Technik: Über Wasser sollen tagelang Drohnen mit Infrarotkameras Wärmebilder erzeugen, unter der Oberfläche wird ein Hydrophon, eine Art Unterwassermikrofon, akustische Signale aufzeichnen.
Hinter dieser ganzen Aktion steht ein gewisser Steve Feltham, der sich seit mehr als 30 Jahren als «Vollzeit-Nessie-Sucher» betätigt. Man darf gespannt sein. Vielleicht wurde Nessie schon gewarnt.
(J21)