
Vor 75 Jahren wurde der schwedische Offizier und Diplomat Folke Bernadotte, Graf von Wisbourg, von militanten Führern der jüdischen Terroristen-Gruppe «Lechi» in Jerusalem erschossen. Das Bild zeigt ihn am 21. November 1943 nach einem Besuch des IKRK auf dem Genfer Flughafen Cointrin. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Milou Steiner)
In seiner Funktion als Präsident des Schwedischen Roten Kreuzes vermittelte er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgreich mit Heinrich Himmler und rettete damit 20'000 KZ-Häftlingen das Leben.
Im Mai 1948 wurde er zum ersten UN-Vermittler für Palästina ernannt. Er setzte sich in den Verhandlungen mit Israel für eine Anerkennung des Rückkehrrechtes der palästinensischen Flüchtlinge ein. Konkret bat er Israel am 17. Juni 1948, die Rückkehr von 300’000 Flüchtlingen zu ermöglichen.
Diese, seine schwierigste diplomatische Mission kostete ihn das Leben: Am 17. September 1948 schossen jüdische Extremisten in Jerusalem auf Bernadottes Wagen. Die Drahtzieher des Anschlags erhielten wenige Monate später trotz dringenden Tatverdachts eine Generalamnestie von der israelischen Regierung unter David Ben-Gurion. Zur Planung des Anschlags bekannte sich nach der Verjährung der israelische Journalist und Kinderbuchautor Baruch Nadel. Das Attentat sollen vier Mitglieder der Lechi durchgeführt haben. Bei der Rückführung des Sarges von Bernadotte macht das Flugzeug auch einen Zwischenhalt in Genf.