Am 10. Juli 1976 kam es im italienischen Seveso zu einem Chemieunfall, bei dem grosse Mengen von Dioxin freigesetzt wurden. In der Folge wurden die Richtlinien für den Umgang mit Giftstoffen verschärft. Aber der nächste Skandal liess nicht lange auf sich warten.
Ein grosses Problem bestand in der Frage, was mit dem verseuchten Schlamm aus Seveso geschehen sollte. Es wurde behauptet, das Gift sei in der Schweiz, nach Hessen und die DDR transportiert und dort sicher gelagert worden. 41 Fässer aber verschwanden bei diesem Vorgehen, und nach ihnen wurde in ganz Europa gefahndet.
Vor vierzig Jahren, am 19. Mai 1983, wurden sie schliesslich in Frankreich gefunden, und zwar in einem abgeschirmten Hinterhof in Anguilcourt-le-Sart nahe St. Quentin. Ein Lehrstück über industrielle Gefahren und der Skrupellosigkeit von manchen Akteuren.
(J21)