Elisabeth Schwarzhaupt ist die erste Vorgängerin von Karl Lauterbach. Sie war Ministerin des vor 60 Jahren gegründeten Bundesministeriums für Gesundheitswesen (BMG) und kam am 14. November 1961 ins Amt. Ähnlich wie Lauterbach heute musste auch Schwarzhaupt damals gegen den Widerstand des Bundeskanzlers – Konrad Adenauer – durchgesetzt werden.
Elisabeth Schwarzhaupt kam am 7. Januar 1901 in Frankfurt/M zur Welt. Sie studierte Rechtswissenschaft und wurde 1930 promoviert. Zunächst war sie Beraterin in einer Rechtsschutzstelle für Frauen, danach Richterin. Weil aber unter den Nationalsozialisten keine Frauen das Richteramt bekleiden durften, wurde sie entlassen und arbeitete in der Kanzlei der Evangelischen Kirche in Berlin.
Von 1953 bis 1969 war sie für die CDU Mitglied des Deutschen Bundestages. Als sich Konrad Adenauer 1961 weigerte, Frauen in das Kabinett aufzunehmen, veranstalteten CDU-Frauen, angeführt von Helene Weber und Annette Brauksiepe, eine Sitzblockade vor dem Kabinettssaal im Bundeskanzleramt.
In die Amtszeit von Elisabeth Schwarzkopf fallen die Einführung des Mindesthalbarkeitsdatums für Lebensmittel und erste Verordnungen zur Reinhaltung von Luft und Wasser. Überschattet wurde ihre Amtszeit vom Beginn des Contergan-Skandals.
Foto: Elisabeth Schwarzhaupt am Rednerpult des Deutschen Bundestages ca. 1957, Deutsches Bundesarchiv, N 1177 Bild-166-001
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