Vor 25 Jahren, am 19. Februar 2000, starb Friedensreich Hundertwasser. Ihn zeichnete eine überbordende künstlerische Vielseitigkeit aus, gepaart mit einer Eigenwilligkeit, die dieser in nichts nachstand. Und was auch immer er anpackte – Malerei, Architektur, Grafik oder Tapisserie –, lässt auf den ersten Blick seine künstlerische Handschrift erkennen.
Seine Werke zeichnen sich durch organische Formen, leuchtende Farben, spiralförmige Muster und das Fehlen von geraden Linien aus. Hundertwasser setzte sich für ein Leben im Einklang mit der Natur ein und integrierte Begrünungen, unebene Böden und nachhaltige Konzepte in der Architektur. Er war einer der Ersten, die Hausfassaden begrünten, also vertikale Gärten anlegten. Zu seinen bekanntesten Bauwerken zählen das Hundertwasserhaus in Wien, das am 17. Februar 1986 an die Mieter übergeben wurde. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Kalifornien, Japan und Neuseeland.
Ebenso vielfältig war sein ökologisches Wirken. So erwarb er auf Neuseeland mehrere Grundstücke, die mit einer Fläche von insgesamt rund 372 ha das gesamte Kaurinui-Tal umfassen. Er verwirklichte seinen Traum, sein Land der Natur zurückzugeben und der Natur zu ihrem Recht zu verhelfen. Er pflanzte mehr als 100’000 einheimische Bäume, baute Kanäle und Teiche und Pflanzenkläranlagen. Er nutzte Sonnen- und Wasserenergie mittels Sonnenkollektoren und Wasserrädern. Wie an allen seinen Wohnsitzen verwendete er auch dort die Humustoilette.
Über allem darf man nicht übersehen, dass er es als Künstler zu höchster Anerkennung brachte. So wurde er 1981 zum Leiter der Meisterschule für Malerei an die Akademie der Bildenden Künste in Wien berufen. 1964 nahm er an der documenta III und 1975 an der Biennale in Venedig teil.
Sein Tod kam überraschend. Am 9. Februar 2000 erlag er einem Herzversagen an Bord der Queen Elizabeth II. vor Brisbane, Australien.
Das Bild entstand am 15. April 1997 in Köln. Aus Anlass einer internationalen Briefmarkenausstellung präsentiert Hundertwasser sein Modell eines Freizeitparks für das österreichische Blumau. Die Gestaltung von Briefmarken war auch ein grosses Thema von Hundertwasser.
(Journal 21)