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Bundesratswahl

Die Nicht-Bundesrätin

Christiane Brunner
(Foto: Keystone/Karl-Heinz Hug)

3. März 1993: Wäre es nach dem Drehbuch der Sozialdemokraten gegangen, wäre die Genfer Nationalrätin, Anwältin, Gewerkschafterin und Frauenrechtlerin vor 30 Jahren zur Bundesrätin gewählt worden. Doch die bürgerliche Mehrheit in der Vereinigten Bundesversammlung wollte sie nicht. Für manche Parlamentarierinnen und Parlamentarier war sie zu links und zu feministisch.

Statt Christiane Brunner wählte die Bundesversammlung den Neuenburger SP-Nationalrat Francis Matthey. Seine Wahl löste in Frauen-Kreisen heftige Proteste aus. Matthey verzichtete schliesslich darauf, seine Wahl anzunehmen. Eine Woche später, am 10. März, wurde erneut gewählt. Die SP präsentierte nun zwei Frauen: Neben Christiane Brunner kandidierte jetzt die Gewerkschafterin Ruth Dreifuss, die schliesslich gewählt wurde.

Christiane Brunners politische Karriere war nach ihrer Nicht-Wahl keineswegs zu Ende. 1995 wurde sie in Genf in den Ständerat gewählt. Im Oktober 2000 wurde sie als Nachfolgerin von Ursula Koch Parteipräsidentin der schweizerischen Sozialdemokraten. Dieses Amt bekleidete sie dreieinhalb Jahre lang. 2004 wurde sie vom Schaffhauser Hans-Jürg Fehr abgelöst.

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