Gemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeigen bisweilen üppige Halskrausen. Sie erinnern daran, dass die Kleidung nicht immer, so wie heute, in erster Linie bequem sein sollte. Und man musste auch nicht zu jeder Zeit telefonieren können.
Halskrausen, auch Ruffkragen genannt, waren Statussymbole. Sie wurden von Frauen wie von Männern getragen. An Fürstenhöfen waren sie besonders beliebt. Es wäre eine interessante Frage, ob jeder, der wollte, Halskrausen in Art und Gösse nach Belieben tragen konnte, oder ob es dafür auch Kleiderordnungen gab, aus denen hervorging, welche Art Halskrause welcher gesellschaftlichen Stellung entsprach.
Überhaupt lohnt es sich, auf den Genrebildern der vergangenen Jahrhunderte besonders auf die Kleidung zu achten. Ihre Pracht und Vielfalt etwa auf den Gemälden von Giovanni Antonio Canal, bekannter unter dem Namen Canaletto (1697–1768), sind bis heute überwältigend. Venedig war damals für Feste und Luxus berühmt. Aber auch andere Gemälde aus anderen Regionen und Städten bilden einen starken Kontrast zu den Outfits heutiger Touristen.
Das Bild stammt von einem unbekannten Maler.
(J21)