
Vor 120 Jahren, am 1. Juli 1903, starten 60 Radrennfahrer zur ersten Tour de France. Sie führt in sechs Etappen über insgesamt 2428 Kilomter. Der Startschuss wird um 15.15 Uhr neben dem Café Le Réveil-Matin im südlichen Pariser Vorstädtchen Montgeron gegeben. Erster Sieger ist der 32-jährige Italo-Franzose Maurice Garin. Bereits zwei Jahre später droht das Ende der Tour de France.
Von den 60 Teilnehmern, die zur ersten Etappe starteten, beendeten nur 21 das Rennen. Die Zieleinfahrt befand sich im Pariser Parc des Princes. Der Sieger erhielt 3’000 französische Francs (heute etwa 10’000 Franken). Im Andenken an Maurice Garin wurde in Montgeron ein Quartier nach ihm benannt. Garin wurde im italienischen Aostatal geboren. Später erhielt er die französische Staatsbürgerschaft.
Das erste Rennen war ein Flachrennen. Die erste Bergetappe wurde 1905 eingeführt, sie führte auf den 1247 Meter hohen «Ballon d’Alscace» (Elsässer Belchen). 1910 wurden die Pyrenäen und 1911 die Alpen ins Programm aufgenommen. 1919 wurde das «maillot jaune» übergestülpt.
Bereits bei der zweiten Tour de France im Jahre 1904 kam es zu einem Eklat. Aufgebrachte Zuschauer warfen Nägel auf die Strasse und griffen die Radrennfahrer physisch an. So fragte man sich, ob man 1905 das Rennen annullieren sollte. Nach langen Diskussionen entschloss man sich dann doch, die Tour im Jahr 1905 durchführen.
Die Geschichte der Tour de France ist voller Anekdoten. Hier nur eine: Im Jahr 1913 stürzte der Franzose Eugène Christophe und beschädigte sein Velo schwer. Er musste 15 Kilometer zu Fuss gehen, bis er einen Servicewagen fand, in dem sein Rad repariert wurde.