Vor 80 Jahren starb Jean Moulin auf dem Weg ins Konzentrationslager. Zuvor war er von Klaus Barbie, dem «Schlächter von Lyon», gefoltert worden. Moulin war es gelungen, die zersplitterte französische «Résistance» zu einigen. Er gehörte zu den meistgesuchten Widerstandkämpfern der deutschen Besatzer.
Moulin war am 21. Juni 1943 bei einem Geheimtreffen der Résistance im Haus eines Arztes bei Lyon festgenommen worden. Bis heute ist nicht ganz klar, ob er verraten wurde. Die Gestapo merkte zuerst gar nicht, welchen Fang ihr da gelungen war. Moulin war der höchste Vertreter der Résistance und war jahrelang von den Deutschen und dem Vichy-Regime gejagt worden.
Klaus Barbie, der für seine Brutalität bekannt war, folterte Moulin tagelang, brach ihm beide Arme, beide Beine und mehrere Rippen, bis er ins Koma fiel. Trotz der Folter verriet er niemanden und nichts.
Als er bewusstlos war, wurde er in einen Zug geschleppt, der ihn von Paris nach Berlin und dann in ein Konzentrationslager bringen sollte. Er starb im Zug am 8. Juli 1943 im Alter von 44 Jahren an Herzversagen. Sein Grab befindet sich heute im Pariser Panthéon. In Frankreich sind zahlreiche Strassen, Plätze und Schulen nach ihm benannt, ebenso die Lyoner Universität III.
Gut 13 Monate nach Moulins Tod wurde Paris befreit. Klaus Barbie, der Gestapo-Chef von Lyon, starb am 25. September 1991 im Gefängnis in Lyon im Alter von 77 Jahren an Krebs.