Oft kommt es vor, dass jemand eine geniale Idee hat, dass ihm aber das Geld fehlt, sie zu vermarkten. Das geschah auch dem aus Riga stammenden jüdischen Schneider Jacob Davis.
Alles begann so: Der mittellose Davis war 1850 nach Kalifornien ausgewandert. Dort schneiderte er Decken und Hosen für Cowboys und Goldgräber. Doch die Nähte der billigen Hosen, die aus zähem Baumwollstoff gefertigt waren, platzten immer wieder. So kam er auf die Idee, die Nähte mit Nieten von Pferdegeschirr zu verstärken.
Doch Davis fehlte das Geld, seine Idee patentieren zu lassen. Er wandte sich an den aus Bayern stammenden und in die USA ausgewanderten Levi Strauss. Auch er verkaufte den Goldgräbern als Hausierer Kleider, Zeltplanen und Nähzeug. Strauss erkannte sofort das Potential der Nieten-Idee und tat sich mit Jacob Davis zusammen. Levi Strauss lieferte den Denim-Stoff, Jacob Davis die Idee. Für 68 Dollar erhielten die beiden vor 150 Jahren – am 20. Mai 1873 – das Patent für die Nieten-Hosen. Damit waren die Blue Jeans geboren.
Der Schneider aus Riga arbeitete bis zu seinem Tod in der Levi Strauss Company. Doch weltberühmt wurde nicht er, sondern Levi Strauss.