Ihn kennen alle. Sein Künstlername bezieht sich auf einen knallgelben Vogel. Vor hundert Jahren, am 12. November 1923, wurde Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow geboren.
Von Bülow ist ein altes mecklenburgisches Adelsgeschlecht. Das Wappen der Familie schmückt ein «Pirol», ein amselgrosser Singvogel. Die Männchen dieser Gattung sind knallgelb. «Loriot» ist der französische Name für den Pirol.
Und als Loriot wurde Bernhard-Viktor «Vicco» Bülow zu einem der bekanntesten und beliebtesten deutschen Humoristen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde von Bülow in der dritten Panzerdivision an der Ostfront eingesetzt und erreichte den Dienstgrad eines Oberleutnants. Ein Nazi war er nie. Nach dem Krieg sagte er: «Für den schauerlichen deutschen Beitrag zur Weltgeschichte werde ich mich schämen bis an mein Lebensende.»
Zunächst arbeitete von Bülow nach dem Krieg als Holzfäller. Später, nach dem Abitur, liess er sich als Grafiker ausbilden und wurde Cartoonist für die Zeitschriften «Stern» und «Quick». In dieser Zeit begann er, den Künstlernahmen Loriot zu verwenden und entwarf das berühmt gewordene Knollennasenmännchen.
Später etablierte sich Loriot im Fernsehen, Theater und Film. Er arbeitete auch als Schauspieler, Regisseur, Moderator und Bühnenbildner. 2003 wurde er zum Honorarprofessor für Theaterkunst an der Berliner Universität der Künste ernannt. Er starb am 22. August 2011.