Bei Diskussionen über die Höhe von Renten und ihre Finanzierung führen sich Finanzminister bisweilen so auf, als gingen sie selber nie in Rente. Derzeit ist es in Deutschland allerdings nicht ganz so. Da hat der Finanzminister Lars Klingbeil, SPD, die Spendierhosen an, während der Kanzler, CDU, eher knausert. Und seine Jungmannschaft meutert ganz offen, denn sie ist es ja, die den Grossteil der Zeche wird zahlen müssen.
In Deutschland ist der Arbeitsminister Norbert Blüm zum Inbegriff der Rentendiskussion der 1980er und 1990er Jahre geworden. Blüm, der zum Arbeitnehmerflügel der CDU gehörte, setzte stark auf Solidarität. Politiker, die dem Wirtschaftsflügel angehörten, bezweifelten, dass diese Art des Umlageverfahrens auf Dauer finanzierbar sei. Sie forderten eine stärkere Privatisierung und Deregulierung des Rentensystems. Einer der Wortführer war der damalige Finanzminister Theo Waigel von der CSU.
Das Bild vom 12. Juni 1997 zeigt Theo Waigel (rechts) im ausdrucksreichen Gespräch mit seinem Amtskollegen im Deutschen Bundestag.
(Journal 21)