
Die Schweizer Uhrenindustrie geriet mit dem Aufkommen der Quartzuhren in eine ernsthafte Krise. Andere Länder waren natürlich auch betroffen, aber die Schweiz hatte einen besonderen Ruf wegen der hohen Qualität der mechanischen Uhren. Woran man heute weniger denkt, sind die Zifferblätter, die ursprünglich handgefertigt waren.
Nach und nach gelang es den Herstellern, den aufwändigen handwerklichen Fertigungsprozess auf Maschinen zu verlagern. Damit sparte man nicht nur Kosten, sondern erreichte durch die Standardisierung eine gleichbleibende Qualität. Eine Besonderheit der handgefertigten Zifferblätter bestand allerdings in den Verzierungen, die ihre Maler anbrachten, sofern dies von den Auftraggebern gewünscht wurde. Dadurch entstanden regelrechte Kunstwerke.
Das Bild von 1975 zeigt den letzten Zifferblattmaler der Schweiz, Francis Donzé aus Le Locle. Es ist aber möglich, dass bei sehr teuren Luxusuhren auch heute noch Zifferblätter per Hand gefertigt werden. Dafür werden dann hochkarätige Künstler engagiert, die sich sicherlich nicht als Zifferblattmaler bezeichnen lassen würden.
(Journal 21)