Glamour, Macht, Milliarden, schöne Frauen: Mitte der Achtzigerjahre begann sein fulminanter Aufstieg. In den nächsten Tagen könnte das Märchen zu Ende gehen: mit einer bitteren Niederlage.
Das Bild zeigt Silvio Berlusconi 1986 in Rom. Damals begann der Bauunternehmer sein Medienimperium in grossem Stil aufzubauen. Bald besass er in Italien drei Fernseh- und mehrere Radiostationen – ebenso Printmedien und Verlage. Vier Mal war er Ministerpräsident und dominierte die italienische Politik fast dreissig Jahre lang. Er polarisierte, wurde Dutzende Male angeklagt, wegen Steuerhinterziehung verurteilt und aus dem Parlament geworfen; er arbeitete mit der Mafia und Rechtsaussenkreisen zusammen, kam minderjährigen Mädchen sehr nahe und wirtschaftete das Land zu einem europäischen Schlusslicht herunter. Noch heute hat Italien unter ihm zu leiden. Jetzt wollte der Bunga-Bunga-Präsident seine Karriere mit dem höchsten Amt im Land krönen: mit jenem des Staatspräsidenten. Doch daraus wird wohl nichts. Seine Karriere könnte in den nächsten Tagen mit einer Bauchlandung zu Ende gehen: seine eigenen Leute lassen den 85-Jährigen fallen.