Das erste Vehikel, mit dem Menschen sich in die Lüfte erhoben, war ein Ballon, die Montgolfière. Das geschah am 19. September 1783.
Der Startplatz war das Schloss Versailles, und zu den Zuschauern gehörte natürlich auch König Ludwig XVI. und die Königin Marie-Antoinette. In der Folge wurden Ballons nicht nur für Flugreisen von Menschen benutzt. Sie dienten auch der Spionage und in Kriegen als fliegende Plattformem zum Abwurf von Bomben.
Mittlerweile sind Ballons eher etwas Nostalgisches. Verglichen mit Flugzeugen, erst recht Kampfflugzeugen, Raketen und Satelliten scheinen sie völlig aus der Zeit gefallen zu sein. Aber offenbar ist das doch nicht so ganz der Fall, denn sonst hätte es in den vergangenen Tagen nicht mehrere Abschlüsse von Ballons samt diplomatischem Hickhack gegeben. Ballons scheinen verborgene Qualitäten zu haben, die die Schiessfreude der Militärs ebenso anregen wie die Aktivitäten der Diplomaten.
Im Jahr 1999 spielte ein Ballon eine besonders wichtige Rolle. Der Breitling Orbiter 3 mit Bertrand Piccard und Bran Jones an Bord umrundete die Welt. Damit zeigten sie, dass mit einem Minimum an Energie ein Maximum an Strecke zurückgelegt werden kann. Gut, dass es damals keine derartig gereizte Stimmung zwischen den Grossmächten wie heute gab, denn sonst hätte trotz Funkkontakt sich vielleicht der eine oder andere bemüssigt gefühlt, das glänzende Luftschiff vorsichtshalber erst einmal vom Himmel zu holen. Das Foto entstand am 1. März 1999 in der Nähe von Château-d’Oex. (Foto: Keystone/Fabrice Coffrini)
(J21)