Das «Tagebuch der Anne Frank» ist bis heute lesenswert und berührend und erscheint in immer wieder neuen Ausgaben. Anne Frank wurde im Februar oder März 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet.
Vom Juli 1942 an lebte Anne Frank, geboren am 12. Juni 1929, zusammen mit ihrer Familie versteckt in einem Haus an der Prinsengracht in Amsterdam. Am 4. August 1944 wurden sie und ihre Familie von der Gestapo verhaftet. Die Frage, wie die Gestapo dieses Versteck gefunden hat, bot Anlass zu unterschiedlichen Spekulationen. Irgendjemand musste ihr den entscheidenden Hinweis gegeben haben.
Jetzt hat ein Team privater Ermittler, hauptsächlich Niederländer, nach fünf Jahre Recherchen in Archiven und privaten Nachlässen und zahlreichen Zeugenbefragungen denjenigen ermittelt, der mit grösster Wahrscheinlichkeit als Verräter in Frage kommt. Es handelt sich dabei um den Notar Arnold van den Bergh, der selbst ein angesehenes Mitglied des damaligen «Judenrates» war. Offenbar hat er den Verrat begangen, um seine Familie zu schützen.
Die Ergebnisse liegen als Buch vor: «Der Verrat an Anne Frank», geschrieben von Rosemary Sullivan. Das Buch erschien zunächst auf Niederländisch und Englisch, Ende März soll es auch auf Deutsch erhältlich sein.
Das Bild stammt vom Februar 1934. Der Vater von Anne Frank, Otto Frank, hat es aufgenommen. Er ist der Einzige von der Familie, der den Holocaust überlebt hat. Anne Frank steht in der vorderen Reihe links. (Foto: Keystone/AP Photo/AFF Basel/AFS Amsterdam)