Hundertdreissig Milliarden für das kriegsversehrte Europa. Am 3. April 1948 verabschiedeten das amerikanische Repräsentantenhaus und der Senat den «Marshallplan». Am gleichen Tag setzte Präsident Harry Truman dieses beispiellose Wirtschaftsförderungsprogramm in Kraft. Ziel war es, Frieden im zerstörten Europa durch Wiederaufbau zu fördern. Im Bild von links: Präsident Harry Truman, Aussenminister George Marshall, Uno-Administrator Paul Hoffmann, Handelsminister Averill Harrimann.
Vorgesehen war eine Hilfe von gut 13 Milliarden US-Dollar, was nach heutigem Wert etwa 130 Milliarden entspricht.
Benannt ist der Plan nach dem damaligen amerikanischen Aussenminister George C. Marshall, der 1953 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Hilfsgelder sollten über einen Zeitraum von fünf Jahren eingesetzt werden und bestanden hauptsächlich aus Krediten und der Lieferung von Rohstoffen, Lebensmitteln und Industriegütern. Die Empfänger der Hilfe mussten sich verpflichten, ihre Währung zu stabilisieren und Handelshemmnisse abzubauen. Ferner erwartete man, dass sie mit dem Westen eng zusammenarbeiten.
Die Hilfe wurde auch der Sowjetunion und osteuropäischen Staaten angeboten. Moskau lehnte jedoch die westlichen Hilfsgelder ab und verbot seinen Vasallenstaaten in Osteuropa, Hilfe anzunehmen. Die UdSSR befürchtete, via den Marshallplan allzu sehr vom Westen abhängig zu werden.
(J21)