Das Ergebnis der Abstimmung über die Genehmigung der Aufnahme Schwedens in die Nato erscheint auf einem Bildschirm im ungarischen Parlament in Budapest. Dem Antrag Schwedens auf Aufnahme in die Nato wird am 26. Februar 2024 mit 188 gegen 6 Stimmen stattgegeben.
Nach einem langen Weg zum Nato-Beitritt steht Schweden endlich unmittelbar vor dem Ziel. Ungarn hat seine Blockade als letztes Nato-Land aufgegeben. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson war sichtlich erleichtert. Er kommentierte das Ja aus Budapest wie folgt: «Die Mitgliedschaft in der Nato bedeutet, dass wir nach Hause kommen. Nach Hause in die Sicherheitszusammenarbeit unserer Nachbarn, nach Hause in einen Kreis von Ländern, in dem wir in der Praxis schon seit geraumer Zeit heimisch sind. Wir werden die Freiheit zusammen mit jenen Ländern verteidigen, die uns geografisch, gefühlsmässig und in Bezug auf unsere Werte am nächsten sind. Schweden geht mit einer Mischung aus Demut und Stolz in diese Allianz.»
Für Schweden war die Entscheidung für die Nato nicht ganz einfach. Denn das Land war stets stolz auf 200 Jahre militärische Bündnisfreiheit, sagt der Historiker Lars Trägårdh: «Jetzt müssen wir uns daran gewöhnen, als Mitglied der Nato und damit einer bestimmten Art von Bündnis gesehen zu werden, die eine bestimmte Verteidigungspolitik betreibt. Und das bedeutet eine Art Entromantisierung der schwedischen Identität.»
Nicht nur Schweden hat auf den Nato-Beitritt hingefiebert. Auch das Verteidigungsbündnis erhofft sich grosse Vorteile. Denn die schwedische Luftwaffe und Marine gelten als stark. Schweden verfügt über moderne U-Boote und kennt die Ostsee gut.
Gerade die geografische Lage sei angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine bedeutend, sagt Jonas Haggren, militärischer Nato-Repräsentant Schwedens: «Schweden wird eine Art Logistikzentrum für die nördliche Nato-Flanke werden. Wir werden verantwortlich dafür sein, Transportwege und die Ostseeregion mit Marine und Luftwaffe zu schützen.»
Bis Schweden rechtsgültig Nato-Mitglied ist, sind noch einige Unterschriften nötig. Aber für die Schwedinnen und Schweden überwiegt an diesem Tag die Erleichterung darüber, dass eine lange Odyssee dem Ende entgegengeht.
Quellen: Agenturen, tagesschau.de