Zainab, eine Frau aus der afghanischen Stadt Kandahar, hat in ihrem kleinen Haus eine Teppichweberei eingerichtet. Mit dem Verkauf von Teppichen versucht sie zu überleben. Laut der Uno-Organisation «World Food Programme» (WFP) hat sich die Situation der Frauen und Mädchen in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 massiv verschlechtert.
Trotz anfänglicher Versprechen, Frauenrechte im Rahmen der Scharia zu respektieren, erliessen die Taliban zahlreiche Verbote, die Frauen und Mädchen daran hindern, ihre grundlegenden Rechte auf Meinungsäusserung, Freiheit, Arbeit und Bildung wahrzunehmen. Afghaninnen, die friedlich für ihre Rechte protestieren, werden bedroht, verhaftet und gefoltert. Frauenrechtsaktivistinnen berichten von Entführungen, Kinderehen, Zwangsverheiratungen und Vergewaltigungen.
Laut WPF sind zwei Drittel der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen – fast dreimal so viel wie 2021. Für Frauen und Mädchen ist die Lage besonders dramatisch. In nur wenigen Monaten höhlten die Taliban «mit unvergleichlicher Härte ihr Recht auf Selbstbestimmung aus und machten 20 Jahre Fortschritt für die Rechte von Frauen und Mädchen zunichte» (WPF).
In den vergangenen 20 Jahren hat Zainab mehrere andere verarmte Frauen ausgebildet und ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten geboten. Aufgrund der begrenzten Ressourcen und des Mangels an ausreichenden Beschäftigungsmöglichkeiten in der Branche stehen Zainab und die Frauen, die in dem Zentrum arbeiten, jedoch vor grossen Herausforderungen. Sie kämpfen mit Armut, niedrigen Löhnen und einem Rückgang des Marktes für Teppiche.
(Journal21/WFP/EPA)