Der frühere amerikanische Präsident gewinnt die Vorwahl in Iowa (Caucus) deutlicher, als viele es erwartet haben. CNN spricht von einem «Erdrutschsieg» und einem «erstaunlichen Comeback» des Ex-Präsidenten. Überraschend ist auch, dass Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, im Rennen bleibt und knapp mehr Stimmen erhält als Nikki Haley. Der Unternehmer Vivek Ramaswamy zieht sich zurück und unterstützt jetzt Trump.
Auf Trump entfallen 51 Prozent der Stimmen. Ron DeSantis erhält laut CNN 21 Prozent und Nikki Haley 19 Prozent.
In Iowa werden 40 Delegiertenstimmen vergeben. Trump erhält 20 Delegierte, DeSantis 8 und Haley 7. Für die Nominierung sind 1’215 Delegierte erforderlich.
Trumps Sieg in Iowa war zwar erwartet worden, fiel jedoch deutlicher aus, als viele Beobachter prophezeiten. CNN spricht von einem «der erstaunlichsten Comebacks in der amerikanischen Politikgeschichte».
«Ein Präsident, der eine Amtszeit verloren hat, schafft es fast nie, eine erfolgreiche Vorwahlkampagne zu führen, geschweige denn, einen Erdrutschsieg zu erringen, der die totale Dominanz seiner Partei demonstriert», kommentiert CNN. «Trump hat die Republikaner im Jahr 2016 nach seinem populistischen, nationalistischen und nihilistischen Bild umgestaltet. Indem er beim grössten Sieg in der Geschichte der Caucus 50% der Stimmen für sich beanspruchte und damit auf dem Weg zu seiner dritten Nominierung in Folge war, zeigte er, dass acht Jahre nach seinem Sieg als Aussenseiter bei den Präsidentschaftswahlen die aktuelle Republikanische Partei ganz und gar seine Partei ist.»
Trump bedankte sich bei «den grossartigen Menschen von Iowa» für seinen Sieg. Dann gab er sich überraschend sanft. «Ich glaube wirklich, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir alle in unserem Land zusammenkommen. Wir wollen zusammenkommen, egal ob wir Republikaner oder Demokraten, Liberale oder Konservative sind.»
Wichtiger als der Caucus in Iowa werden die ersten Primaries im Neuengland-Bundesstaat New Hampshire. Sie finden am kommenden Dienstag statt. Dort geht es vor allem darum, ob es Nikki Haley gelingt, Trump auf den Fersen zu folgen. Laut jüngsten Umfragen hat sie Boden gutgemacht.
Der 24. Februar könnte eine Vorentscheidung bringen. Dann finden republikanische Primaries in South Carolina statt, ein Ostküsten-Bundesstaat, in dem Nikki Haley Gouverneurin war. Wenn es ihr dort nicht gelingt, ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist der Weg für Trump wohl frei.