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Iranische Reaktionen

Rushdie, der «Abtrünnige»

15. August 2022, Iran Journal
Rushdie
Während eines Vortrags in Chautauqua im US-Bundesstaat New York wird Rushdie von einem 24-jährigen Mann aus New Jersey angefallen und mit einem Messer schwer verletzt. Seit dem Angriff ist der Autor der «Satanischen Verse» auf einem Auge blind und kann eine Hand nicht bewegen, da Nerven durchgetrennt wurden. Der Attentäter ist Sohn libanesischer Emigranten und sympathisierte mit den iranischen Revolutionsgarden. Iranische Medien bezeichneten Rushdie als «Satan auf dem Weg zur Hölle».(Foto: Keystone/AP/Grant Pollard)

Der Messerangriff auf den britischen Schriftsteller Salman Rushdie hat weltweit Kritik ausgelöst. Auch im Iran verliehen unzählige Nutzer und Nutzerinnen der sozialen Netzwerke ihrer Empörung Ausdruck und machten das iranische Regime für die Attacke mitverantwortlich.

Der Gründer der Islamischen Republik Iran, Ayatollah Ruhollah Khomeini, hatte 1988 wegen dessen Buchs «Satanische Verse» eine Fatwa gegen Salman Rushdie ausgesprochen. Darin stand:

«Jeder Muslim, der Salman Rushdie zu irgendeinem Zeitpunkt sieht, soll ihn hinrichten, damit niemand es wagt, unsere Heiligtümer zu beleidigen.»

Salman Rushdie ist am Freitag bei einer Veranstaltung in Chautauqua im Westen des Bundesstaats New York mit einem Messer angegriffen worden.

Der Attentäter, «opferbereiter Verteidiger des Islams»

Viele Internet-User betrachten die Attacke auf den Schriftsteller als Folge dieser Fatwa. Auch die iranischstämmigen deutschen Politiker Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und Bijan Djir-Sarai, Generalsekretär der FDP, kritisierten den Angriff auf Rushdie scharf. Djir-Sarai schrieb auf Twitter: «Für diesen feigen Anschlag trägt das iranische Mullah-Regime auch Verantwortung. Das sollte jeder wissen, der normale Beziehungen mit diesem Regime will.»

Von den Verantwortlichen der Islamischen Republik hat noch niemand auf den Angriff reagiert. Iranische Medien nennen Rushdie in ihrer Berichterstattung einen «Abtrünnigen». Einige radikale Medien und Personen haben den Angriff begrüsst.

Mehrere einflussreiche Personen wie etwa Mohammad Marandi, Berater des Verhandlungsteams der Islamischen Republik bei den Nuklearverhandlungen des Iran mit den Weltmächten in Wien, sehen in dem Angriff einen möglichen Komplott der Verhandlungsgegner gegen eine Übereinkunft im Atomkonflikt.

Gewaltverherrlichende Muslime aus dem Iran bejubelten das Attentat und titulierten den Angreifer als «Held» und «opferbereiten Verteidiger des Islams».

Mit freundlicher Genehmigung Iran Journal

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