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Zwischenruf

Nicht preiswürdig

27. September 2014
René Zeyer
Die Friedensnobelpreisträger Barack Obama und EU sollten ihre Auszeichnung freiwillig zurückgeben.

Der Friedensnobelpreis ist ein «Preis für Friedensverfechter». So steht es jedenfalls im Testament des Stifters, des schwedischen Unternehmers Alfred Nobel. Der hat unter anderem und nicht ganz unfallfrei das Dynamit erfunden. Er hatte die Hoffnung, dass eine besonders schreckliche Vernichtungswaffe die Menschheit vom Krieg abhalten würde.

So kann man sich täuschen. In dieser Tradition steht auch das Komitee, das auswählt, wer ihn bekommen soll. Mahatma Gandhi hat ihn nie gekriegt. Verdient haben ihn sicherlich Willy Brandt, Albert Schweitzer oder Carl von Ossjetzky. Und natürlich Henry Dunant, Bertha von Suttner oder Martin Luther King. Henry Kissinger hat ihn sicher nicht verdient, sein nordvietnamesischer Mitpreisträger lehnte ihn 1973 ab. Rigoberta Menchu mit ihrer erfundenen Biografie war durchaus eine zweifelhafte Preisträgerin, während Nelson Mandela ihn eigentlich gar nicht gebraucht hätte, als Jahrhundertlichtgestalt.

2009 bekam ihn Barack Obama, nicht mal ein Jahr nach seinem Amtsantritt. Und 2012 die Europäische Union. Friedensnobelpreisträger Obama ordnete viele Male die Ermordung von mutmasslichen Terroristen im Ausland an und lässt Syrien ohne Uno-Mandat bombardieren. Das ist selbst im Kampf gegen die barbarischen Schlächter des sogenannten Islamischen Staats ein klarer Bruch des Völkerrechts. Ihm sollte daher der zu früh verliehene Preis aberkannt werden.

Die Europäische Union zeuselt ohne Konzept in der Ukraine und ist daran mitschuldig, dass wie noch nie zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs die Gefahr einer direkten bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Atommächten droht. Ihr sollte der Preis aberkannt werden.

Es gab schon früher neben den erwähnten unwürdigen Preisträgern eine ganze Reihe von mit dieser Auszeichnung Geehrten, die sie nicht verdient haben. Ihn an einen Kriegspräsidenten und an die konfliktfördernde EU zu verleihen, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Preisträger, die wirklich und aufrecht ihr Leben als Friedensverfechter verbracht haben. Wenn es auf dieser politischen Ebene Ehre und Anstand gäbe, müssten ihn sowohl Obama wie die EU freiwillig zurückgeben, weil sie sich des Friedensnobelpreises nicht würdig erwiesen haben.

 

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