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Kommentar 21

Auslandseinsätze

8. März 2018
Stephan Wehowsky
Für Kriege gibt es viele Namen. Also kann man sie auch Auslandseinsätze nennen.

Diese Sprachkosmetik funktioniert. In Deutschland regt sich kaum Widerstand gegen die „Auslandseinsätze“ in diversen aussereuropäischen Ländern mit ihren „friedenserhaltenden“ und „friedenssichernden“ Massnahmen. Offiziell gibt es seit 1990 „Auslandseinsätze“. Das ist eine lange Zeit. Sie ist lang genug, um zu dem begründeten Urteil zu kommen, dass diese Kriege, denn darum handelt es sich, weder friedenssichernd noch friedenserhaltend sind.

Derzeit läuft der Film „The Post“ von Steven Spielberg. Dieser Film wurde von der Kritik begeistert gefeiert und füllt die Kinosäle. Er handelt davon, dass mehrere Präsidenten der USA mitsamt ihren Administrationen den amerikanischen Kongress und die Öffentlichkeit in Bezug auf den Vietnamkrieg systematisch belogen haben. Alle Verantwortlichen wussten, dass die erklärten Kriegsziele mit den immensen Opfern auf Seiten des amerikanischen Militärs und auf Seiten der geschundenen Bevölkerung vor Ort nicht zu gewinnen waren. Aber sie machten weiter, weil niemand die Verantwortung für das Eingeständnis der Niederlage übernehmen wollte.

Es ist dem Mut einiger Journalisten zu verdanken, dass sie die „Pentagon Papers“, die ihnen der Whistleblower Daniel Ellsberg zugespielt hatte, veröffentlichten. Das war der Anfang vom Ende des Vietnamkrieges.

Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck rechtfertigte am 4. Dezember 2002 den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan mit dem Satz: „Die Freiheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Heute gehörte keinerlei Mut dazu, gegen diese Verblendung anzugehen. Das geschieht aber nur an den politischen Rändern. Die „politische Mitte“ ist offensichtlich mit Wichtigerem beschäftigt.

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