Wenige Stunden, bevor am Donnerstagabend um neun Uhr der Waffenstillstand zwischen Israel und dem Hamas-Reich Gaza ausgerufen wurde, war ich gerade auf dem Weg in den Operationssaal im Tel Aviver Ichilov Spital. Jemand rief „Wartet einen Moment“ und uns wurde erklärt, vor dem Spital sei gerade ein Autobus in die Luft geflogen.
Hamas feiert einen "Sieg"
Zehn Minuten später durfte ich trotzdem operiert werden, denn das Attentat war relativ zahm, es gab „nur“ etwa achtundzwanzig Verletzte, von denen drei operiert werden mussten – ich nehme an, in einem der OPs nebenan. Ums Leben kam niemand. Als ich aufwachte, war die Waffenruhe perfekt, nur hier und dort landeten noch einige islamistische Raketen und machten Bumm.
Wieder zuhause, hörte ich in den Fernsehnachrichten den alten und lieben Bekannten Dr. Mahmud Al-Zahar, den feuerfressenden Hamas-Funktionär, der mit der Warze auf der Nase. Er feierte (im TV zu sehen) mit einer – wie in diesen Kreisen üblich – schreienden Rede den grossen Sieg der Hamas über Israel, unterstützt aus der Ferne von seinem Berufskollegen, dem Scheich Hassan Nasrallah im Libanon, Führer der Hisbollah. Beide tun sich damit hervor, dass sie kaum je aus ihren Bunkern herauskriechen, um sich der Öffentlichkeit zu stellen.
Beneidenswerte Phantasie
Der Artikel des obigen Links zu Al-Zahar ist übrigens eine sehr interessante Märchengeschichte, ausgestattet mit beneidenswerter Phantasie. Inzwischen hat er auch schon bekanntgegeben, Hamas habe sieben israelische Kampfflugzeuge abgeschossen. Es ist traurig, wie sehr sich diese Extremisten selbst, ihr Volk und die Welt belügen. Das Wort „Wahrheit“ ist bei diesen Leuten ohne Bedeutung.
Das Ganze erinnert mich an das Monument in Kairo für den Jom Kippur Krieg 1973. Zwar war damals Arik Sharon mit seiner Division nur einige Dutzend Kilometer von Kairo entfernt und hatte die dritte ägyptische Armee eingekreist. Ohne das politische Eingreifen der US-Regierung hätte Israel Kairo vermutlich eingenommen. Immerhin entstand daraus der Friedensvertrag mit Ägypten – ein guter Preis.
Vielleicht die richtige Entscheidung
Aber diese neuesten Hamas-Lügen, geglaubt anscheinend von der fast ganzen arabischen Gesellschaft, sind nicht nur dumm, sondern auch gefährlich. Einer mehrheitlich analphabetischen Gesellschaft, ist es schwierig, die Wahrheit zu offenbaren. Und wenn man diese verheimlichen will – wie die arabische Führung dieser Länder es seit immer tut - glauben diese Völker offenbar jede Lüge. Etwas zu hinterfragen ist in diesen Gesellschaften nicht üblich.
Gut, Israel hat keinen zweiten überwältigenden Sieg, wie im Unabhängigkeitskrieg 1948, dem Sechstagekrieg 1967 oder im Jom Kippur Krieg 1973 erzielt. Die Herren Netanyahu und Barak haben dagegen entschieden, diesen Krieg durch einen Einmarsch der Bodentruppen zu beenden. Das hätte, wie im Gazakrieg von 2009, vielen Menschen das Leben gekostet und der internationale Druck hätte Israel gehindert, den Gazastreifen ein für allemal auszumisten. Da Israel es bisher nie geschafft hat, militärische Erfolge in politische Erfolge umzumünzen, war das vielleicht die richtige Entscheidung.
"Verräter" sofort erschossen
Wie ich von meinen beiden Enkeln hörte, waren die meisten der Soldaten dagegen, sie hätten lieber, wie es eigentlich sein sollte, die Gaza-Bevölkerung und die Israelis der Gegend um Gaza von dieser Terrorpest befreit.
Auch ich habe Mühe, mich damit anzufreunden. Wenig Zeit wird es dauern und der Feldzug gegen Gazas Hamas-Banden wird sich zum dritten Mal wiederholen. Ausser Israel greift, was es durchaus könnte, wirklich durch und reinigt den Gazastreifen von diesen islamistischen, judenhassenden Kriegstreibern, die ihr eigenes Volk unterdrücken und blutig verfolgen – Christenmorde, Kirchenbrände und der nur vor zwei Tagen erfolgte Mord an sechs palästinensischen Männern sind Beispiele dafür. Alle wurden als Verräter, die sich den Israelis verkauft haben sollen, angeklagt und sofort erschossen. Mit dieser traditionellen Methode werden Familien-, Geld- und Ehrstreitigkeiten einfach und blutig erledigt. Ein Phänomen übrigens, das auch in der Westbank gang und gäbe ist.
Syrien und andere abschreckende Beispiele
Diesmal hat sich Israel keine Blössen gegeben, mit denen es, wie es 2009 mit meist verdrehten Behauptungen der Fall war, Menschrechtsvergehen angeklagt werden könnte. Wir Juden, d.h. auch Israel, sind lernfähig. Was man Israel anlastet, tut zur Zeit Präsident Bashar al-Assad in Syrien wirklich weit besser. Statt einiger Dutzend, zum Teil selbstverursachter Toten wie bei Hamas kann er mit bisher über 30 000 protzen. Sein Papa Hafez soll es gemäss dem Syrian Human Rights Committee in 1981 in der syrischen Stadt Hamma auf 40 000 Opfer gebracht haben.
Ganz nebenbei: Die hier genannten Vorkommnisse in Syrien, die gar nichts mit Israel zu tun haben und auch nie hatten (was zwar viele „Israelkritiker“ bestreiten werden), sind typische Muster des Verhältnisblödsinns, der beim Betrachten von Opferzahlen in arabischen Kriegen klar wird. Man denke an die oben genannten Zahlen aus Syrien, an den Krieg zwischen Irak und Iran mit zusammen bis zu 1,5 Millionen Toten, dem zu Ende gegangene Irakkrieg mit 650'000 Toten, Nassers Bürgerkrieg in Jemen vor 50 Jahren mit 100'000 Toten, der kürzliche Bürgerkrieg in Libyen mit über 50'000 (es gibt Angaben, die von bis zu 90'000 Toten) sprechen eine andere Sprache.
Bis zum nächsten Mal?
Über eines bin ich froh: Meine beiden Enkel sind aus dem Süden Israels zurückgekehrt und haben mich heute besucht. Die Kriegsspannung ist vorbei, die Ängste auch. Bis zum nächsten Mal!