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Non vitae sed scholae discimus (Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir)
Diese rund 2000 Jahre alten Worte von Seneca scheinen noch immer die Maxime der permanenten Reformation unserer Schulen zu sein. Ich empfehle diesen Artikel unseren Bildungspolitikern und allbesserwissenden Superpädagogen zur hundertfachen Zwangslektüre.
Politische Bildung ist unverzichtbar
Wer sich nicht ständig und vertieft mit der schweizerischen Politik beschäftigt, ist entweder von der Argumentationskanonade der Parteien und Medien verwirrt und bleibt deshalb der Urne fern, oder er gibt der gerade herrschenden Mainstream-Strömung nach, um bei den Wahlgewinnern zu sein. Ohne vertiefte politische Bildung wird die direkte Demokratie in der Schweiz zum PR-Spielball oder überhaupt verschwinden.
Kılıçdaroğlu, Erdoğan, Atatürk und die Kurden
Ob Kılıçdaroğlu das Minderheitenproblem mit den Kurden einer Lösung endlich näher hätte bringen können? Selbst Atatürk hat sie unterdrückt. Wie lange braucht es noch, bis dieses Minderheitenproblem - oder was immer es ist - gelöst wird?
Ich nicht - Du auch: Polemik statt Argumente!
Würde über dem Artikel von Schlumpf "Kommentar" stehen - ich würde keine Minute in die Tasten schreiben. Aber nein: Mit einer vorab vermittelten wissenschaftlichen Legitimation wird SVP-Bashing gemacht, wird auch noch gerade ein unbotmässiger NZZ-Journalist massiv angegriffen (ohne wohl den Kommentar, um einen solchen handelte es sich, wirklich verstanden zu haben). Hier die Guten, da die Bösen. Dass sogar im Journal21 in einem anderen Artikel Fragezeichen formuliert wurden - geschenkt. Dass das umfangreiche Gesetzt offensichtlich vor allem deklamatorischen Charakter hat und einfach mal Subventionen auslöst - geschenkt. Ich bin enttäuscht über diesen Artikel und vermisse, das was Journal21 sonst bietet: Seriösität, Hintergrund, Denkhilfe. Für billige Polemik und einseitige Gut-Böse-Schemata (und den ebenso einseitigen und nicht näher begründeten Angriff auf die SVP) gibt es genug andere Medien. Und nein, ich bin nicht einmal entfernt Anhänger der besagten Partei, aber ja, ich zweifle, ob ein Ja zu D I E S E M Gesetzt der richtige Weg ist. Jeder wird nach dem Abstimmungssonntag seine Version rein interpretieren und die Subventionsempfänger werden die Hände reiben.
Türkei
Nicht ausser Acht lassen sollte man das 5,6 Millionen deutsche Touristen 2022 und 380.000 (2016) aus der Schweiz mit ihrem Geld das System von R. Erdogan unterstützt haben.
Neutralität hochhalten!
Auch die Schweiz verurteilt den Krieg in der Ukraine selbstverständlich als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg – und unbeschadet der schweizerischen Neutralität können wir ihn auch als solchen bezeichnen und den Aggressor Russland beim Namen nennen und tadeln. Daraus ergibt sich jedoch keineswegs das Recht zur vorbehaltlosen Teilnahme an Sanktionen, die längst die Dimension eines Wirtschaftskriegs erreicht haben.
Lesen erlernen
Ja, wenn die Eltern dieser Kinder kein deutsch können ,abends mit ihren Kindern ausländisch sprechen und selber kein Buch haben und lesen, dann ja dann...............kann unsere Pädagogische Hochschule weiterhin die Einwanderung Bildugnsferner ignorieren.
Mehr aussenpolitische Gelassenheit
Erich Gysling ist beizupflichten, wenn er meint, die Schweiz sollte mehr aussenpolitisches Selbstbewusstsein entwickeln. Wenn die Botschafter der EU und der USA unter bewusster Missachtung der innenpolitisch vorgegebenen Möglichkeiten Kritik an unserer Neutralitätspolitik anbringen, bricht im Parlament und in den Medien gleich grosse Hektik aus. Dutzende von Vorstössen werden eingereicht, deren Behandlung viel später und ausserhalb jeglicher Aktualität erfolgt. Auf Regierungsebene wird gleichzeitig und routinemässig alles wieder auf Normalität getrimmt.
Fakt ist doch - und dies muss den forschen und ignoranten Druckversuchen immer wieder entgegengehalten werden - : Eine Revision des paradoxerweise erst auf Mai 2022 verschärften KMG setzt nun einmal einen übereinstimmenden Beschluss beider Parlamentskammern und das Überstehen des sicheren Referendums voraus. Gleichzeitig muss noch die mit Sicherheit zustande kommende Initiative gebodigt werden, welche die „immerwährende bewaffnete Neutralität“ in der Verfassung verankern will. Bis dahin müssten wir mal lernen, die ausländischen Dreinschwätzer zu ignorieren.
Von Österreich etwas lernen, das Geschäft mit dem Krieg reduzieren
Von Österreich könnte man etwas lernen: Weniger Kriegsmaterial exportieren. Laut dem Stockholm International Peace Research Institute, hat Österreich von 1975 – 2002 für 1'601 Mio. US-Dollar Grosswaffen exportiert. Im gleichen Zeitraum hat die Schweiz für 14'428 Mio. US-Dollar Grosswaffen ausgeführt, also neunmal mehr als Österreich. Laut den offiziellen Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft, betrugen die Kriegsmaterialexporte von 1975 bis 2022 21,755 Milliarden Franken. Verkauft wurden diese Rüstungsgüter aus der «neutralen» Schweiz zu einem grossen Teil an kriegführende Staaten, an Nato-Militärs, in Spannungsgebiete, an menschenrechtsverletzende Regimes und an arme Länder in der Dritten Welt, in denen Menschen hungern und verhungern. In den 21,755 Milliarden Franken sind die besonderen militärischen Güter nicht eingerechnet, die ebenfalls exportiert wurden, aber nicht in der offiziellen Statistik erscheinen. Auch die Finanzierung von Waffengeschäften durch Schweizer Banken erscheinen in diesen Zahlen nicht. - Die kleine Schweiz gehört zu den Kriegsgewinnlern.
Wie viele Milliarden die Schweizerische Nationalbank, Banken, Versicherungen und Pensionskassen in internationale Rüstungskonzerne investiert haben ist nicht bekannt. Bekannt hingegen ist, laut der Organisation Don’t Bank on the Bomb: 2021 wurden für 4'883 Millionen US-Dollar von der Schweiz in Firmen angelegt die nukleare Sprengköpfe fabrizieren. Nach dem Kriegsmaterialgesetz ist wäre dies seit langem verboten
Widerspruch!
Eine restlos vom Staat geregelte Welt hätten wir nicht, wenn Heizungen zum Schutz des Klimas bestimmte Eigenschaften erfüllen müssten und bedürftige Käufer subventioniert würden. Was da an Staatsüberschuß entstünde, würde jedenfalls per Saldo durch die traurigen Überreste von Bahn- und Krankenhauswesen, das der Staat "dem Markt" überlassen hat, wettgemacht. Überhaupt ist "der Markt" zwar ein Subjekt, aus dem man mit Objekt und Prädikat einen sinnvollen Satz machen kann, erschöpft sich aber im Grammatikalischen schon seine wesentliche reale Ordnungsleistung, zumal es ihn mangels effektiven Kartell- und Unlauterkeitsrechts und angesichts ungleich verteilter Information und Handlungsmacht realiter nur sehr eingeschränkt gibt. Der real existierende Markt bringt indes die natürlichen Lebensgrundlagen an den Rand, zumal deren Verbrauch nicht eingepreist ist (bei der Produktion fast aller Konsumgüter), was den Markt gar nicht stört. Dem beim Heizen mittels Gesetzes gegenzusteuern, ist nicht Staatswirtschaft, sondern einfach nur gute Politik. Emissionshandel hilft nicht, weil die bezahlten Emissionen genauso stinken wie die unbezahlten und in immer größeren Märkten immer genug Geld für den Ablaß da sein wird, von der Möglichkeit, sich zu entziehen, ganz zu schweigen. Das Hohelied des Marktes singen die, die ihn im Griff haben oder sich daran erfreuen (oder beides), und über die vielen ängstlichen Heizungskäufer freuen sich die, die endlich was in der Hand haben gegen grüne Politik.
. . . und das schon während den Literaturtagen
Beachtlich, Solothurn doch eine Kulturambassadorenstadt . Museen bewirtschaften ihre Sammlungen durch ihre selbstgestellten Themen . Manchmal gar eine Zeitung kompetent darüber schreibt . Ich finde diesen Artikel treffend . Auch ohne die Ausstellung schon gesehen zu haben .
Erich Gysling - Ein Realist
Besten Dank für die wohltuend realistische Beschreibung und Einschätzung des G 7-Treffens durch Erich Gysling. Er weist u.a. darauf hin, dass die westliche Sicht auf die gegenwärtige Weltlage nicht überall geteilt wird.
Zu viele schlechte Erfahrungen hat die Kolonialgeschichte hinterlassen. Mangelnde Hilfeleistungen und Entwicklungsunterstützung in der Gegenwart betreffen riesige Bevölkerungsteile (Unterfinanzierung der UNO Welternährungsprogramme, fehlende, günstige Medikamente für vermeidbare Krankheiten...) Nur ein Beispiel: Ein afghanischer Bekannter konnte vor zwei Jahren für seine von vollständiger Erblindung bedrohte Mutter in ganz Kabul keine OP für ihren Grauen Star organisieren. (Materialkosten unter Fr. 50.- ) Die Teuerung der Grundnahrungsmittel in vielen Ländern ist horrend. Vor allem das beschäftigt ein Grossteil Menschen.
In Hiroshima wurde wohl kaum konkret darüber gesprochen....
Ukraine
Russland kann an den 1000 Kilometer Frontverlauf herumbasteln wie es will, die Ukraine wird sich die paar Kilometer herauspicken, die sich am besten für einen Durchbruch eignen. Da können die Russen Minen und Gräben in die Landschaft setzen soviel sie wollen.
Die Ukrainer wurden auch mit westlichem Pionier-Hightech versorgt. Ein Brückenkopf reicht, um den Ukrainern das flächige Hinterland zu eröffnen. Die Russen verschleudern Truppen in sinnlosen Angriffen, wo soll da die Redundanz für eine tiefe Verteidigung herkommen.
Russland kann machen was es will. Die Ukraine kann schon wie zuvor munter das Hütchenspiel betreiben. Angriff hier, Angriff da, und schon kommt der Durchbruch.
Neutralitätsdebatte
Ihre Politik der Guten Dienste und ihre diplomatischen Vertretungen in Kriegsgebieten zeichnen die Schweiz aus. Ebenfalls ist unser Land Sitz vieler internationaler Organisationen und als Friedensvermittlerin international engagiert. Schweizer Waffen und Schweizer Geld dürfen nicht Konflikte nähren, welche die Schweiz auf friedlichem Weg zu lösen versucht. Nur so ist unser Land glaubwürdig und kann sein Image als Friedensvermittler wahren und das Neutralitätsprinzip einhalten.
Im Vietnamkrieg wurde auch verhandelt.
Der Papst drängt im Krieg in der Ukraine auf unverzügliche Verhandlungen ohne Vorbedingungen, während Selenskyj darauf beharrt, dass sämtliche russischen Kriegshandlungen eingestellt und die besetzten Gebiete geräumt werden müssen, bevor es zu Verhandlungen kommen kann.
m Vietnamkrieg begannen die Verhandlungen in Paris bereits 1968 und der Krieg dauerte dennoch bis 1975.
1964 setzten die USA im grossen Stil in Südvietnam Bodentruppen ein. Im Februar 1965 liess US-Präsident Lyndon B. Johnson erstmals auch Nordvietnam bombardieren. In Vietnam standen schlussendlich 543’000 US-Soldaten und 320'000 Soldaten aus Südkorea. Nordvietnam und der Vietcong wurden durch 170'000 chinesische Soldaten unterstützt. Im Mai 1968 begannen dann Friedensgespräche in Paris. Eine Grossoffensive der Befreiungskräfte im Süden wurde im März 1972 eröffnet und im Dezember 1972 bombardierten die USA Hanoi. Das Pariser Friedensabkommen kam im Januar 1973 zustande und der Rückzug der US-Truppen begann. Am 30. April 1975 marschierten die Einheiten Nordvietnams und des Vietcongs in Saigon ein. Vietnamkrieg: 3-5 Mio. Tote.
Anjuska Weil hat kürzlich ein Buch herausgegeben, Berichte von Zeitzeugen aus Vietnam: «Begegnungen, Geschichten in der Geschichte Vietnams», sind Texte zusammengestellt, aufgezeichnet und übersetzt von Anjuska Weil. Es finden sich persönliche Berichte aus der Zeit der französisch-japanischen Doppelherrschaft 1940 – 1945, des französischen und amerikanischen Krieges bis heute.
Bipolares Weltbild hinter sich lassen
Es ist gut, sich vorzustellen, dass die Zeit der Neutralität für die Schweiz eigentlich um sei. Schade dünkt mich dann allerdings, wenn die Vorstellungskraft in einer bipolaren Weltordnung stecken bleibt. Es muss doch überhaupt nicht sein, dass eine Schweiz, die sich vom klebrigen Kokon der Neutralität befreit hat, subito einem supranationalen Militärbündnis beitreten muss. Wir sollten uns eine solidarische Welt endlich anders vorstellen: multilateral, mit wechselnden Bündnissen je nach Aufgabenstellung, aber ohne "Wir Guten und die anderen".
JA zur Neutralitätsinitiative: Tradition der Friedendiplomatie und humanitären Hilfe bewahren.
Angesichts der geopolitischen Entwicklung, neuer Blockbildungen und weiterer Brennherde ist es von zentraler Bedeutung, dass die Schweiz ihre immerwährende, bewaffnete Neutralität ohne situative Verrenkungen und aussenpolitische Experimente wieder zurückerlangt.
Das heisst nicht, dass sich die Schweiz feige ins Schneckenhaus zurückzieht. Im Gegenteil! Sie kann und soll auf aussenpolitischer Ebene Einfluss nehmen, wo andere es längst nicht mehr tun können.
Wir wollen den Frieden fördern und nicht den unseligen Krieg verlängern!
Beenden wir die neutralitätspolitische Irrfahrt. Positionieren wir uns wieder mutig und kreativ für eine glaubwürdige neutrale Schweiz, für die Sicherheit der Schweiz und den Weltfrieden.
Die Entwicklung von Israel
Ich möchte auf ein neues exzellentes Buch aufmerksam machen : "L'Etat de l'Exil - Israël, les Juifs, l'Europe" de Danny Trom, 2023, PUF (Presses Universitaires de France), 276 pages. Danny Trom est sociologue, chercheur au CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique). Eine lange Interview kann auf dem französischen jüdischen Site akadem.org gehört werden.
Ist das noch Politik?
Herr Gysling Ihr Beitrag endet mit: "Prima, sagen sich wohl hinter vorgehaltener Hand viele schweizerische Politikerinnen/Politiker, dann haben wir Gott sei Dank noch etwas mehr Zeit." Damit haben sie leider zu einem guten Teil recht.
Da muss man sich schon fragen, was solche "Volksvertreter" eigentlich unter Politik verstehen, die lieber zuwarten bis in der Schweiz das letzte Licht ausgegangen ist. Im Gegensatz dazu bauen die Mitgliedsstaaten der EU gezielt ihre Institutionen weiter aus. Wer wartet da schon auf die Schweiz und je länger unsere "Politik" auf Zuwarten setzt umso unattraktiver und belangloser wird sie für die EU.
Abkehr von einer Unterwerfungs-Erzählung
Religion abstrakt - jenseits ihrer kulturellen Ausgestaltung verstanden - ist zu allem nützlich. Das zeigt sich nicht nur in ihrem christlichen und kirchlichen Missbrauch, sondern heute vor allem in der religiösen Färbungen von Markt, Werbung und Handel. Es gibt auch "theo-merkantile" Verfahren.
Dass die christlichen Kirchen sich auf GFS besonnen haben: Gerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Schöpfung (auch schon "veraltete" Ausformulierung) war und ist eine Umkehr im Denken und Sprechen, die schon vielfache Umsetzung in praktischen Folgerungen sowohl in der Verkündigung wie in der gesellschaftlichen, vor allem sozialen Praxis gefunden hat. Das naive unterwürfige Bibelverständnis (macht euch die Erde untertan) ist auf breiter Front "revidiert". Die Kirchen sind als gesellschaftliche Agenten an vielen Orten überzeugender und wirkungsvoller als Parteien mit ihren vollmundigen Bekenntnissen.