Ignaz Staub’s Choice

“Jetzt sieht die Welt Trumps Amerika genau so, zu was es wird», schreibt der Star-Kolumnist der «New York Times»: «Zu einem Schurkenstaat, geführt von einem impulsiven starken Mann ohne Verbindung zur Herrschaft des Rechts und zu anderen verfassungsmässigen amerikanischen Prinzipien und Regeln.» Er fürchte sich um die Zukunft seines Landes.

Umfragen zufolge ist Amerikas einst hehres Ansehen in Grossbritannien und Europa stark im Sinken begriffen. Das äussert sich unter anderem in einer verminderten transatlantischen Reisetätigkeit. Waren die Bedenken dem US-Präsidenten gegenüber früher eher politisch begründet, so sind sie heute aufgrund des Zollstreits wirtschaftlicher Natur.

Mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hat sich sein amerikanischer Amtskollege Donald Trump einen Gegner ausgesucht, der sich anders als Vertretrinnen und Vertreter anderer Staaten nicht so leicht auf seine Linie zwingen lässt. Für Peking ist Amerikas Handelskrieg ein missglückter Versuch, Chinas wirtschaftlichen Erfolg einzudämmen und ihn aufzuhalten.

Einem Entscheid des Obersten Gerichts zum Trotz weigert sich Donald Trump, alles zu unternehmen, um einen ohne Begründung «irrtümlich» nach El Salvador deportierten Familienvater in die USA zurückzuholen. Dahinter verbirgt sich ein verhängnisvolles Muster des Weissen Haues, Gerichtsentscheide und Verfassungsgrundsätze einfach zu ignorieren.

Noch hat sich im Weissen Haus die Erkenntnis nicht durchgesetzt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin an einem Frieden mit der Ukraine nicht interessiert ist – entgegen allen Verlockungen Donald Trumps. Grund dafür sindt unter anderem ein übertriebenes Vertrauen in das eigene Verhandlungsgeschick und mangelnde Landeskenntnis

Das Zuschalten eines Journalisten in ein geheimes Gespräch amerikanischer Regierungsvertreter vor einem Luftangriff auf den Jemen hat weltweit Aufsehen erregt. Weniger interessierte die Öffentlichkeit, welche Folgen betreffende die Attacke der US-Air Force auf jemenitische Zivilisten hatte, die mit den herrschenden Huthis nichts zu tun haben.

Nach wie vor bleibt die Frage offen, wie nützlich Künstliche Intelligenz (KI) im Journalismus ist und wo sie am besten eingesetzt werden kann. Das breite Publikum ist Umfragen zufolge skeptisch, welche Vorteile gegenüber herkömmlichen Praktiken das Phänomen beinhaltet und fragt sich, ob deren Nutzer transparent transparent damit umgehen.

CNN ist Donald Trump als «Fake News» seit längerem ein Dorn im Auge. Neuerdings straft er Korrespondentinnen und Korrespondenten des Nachrichtensenders bei Pressekonferenzen im Weissen Haus mit blanker Verachtung. Doch Betroffene lassen sich nicht beeindrucken oder unterkriegen, so wie Chefkorrespondentin Kaitlan Collins.

Als sich Kolumnist David Brooks in den 1980er-Jahren Amerikas konservativer Bewegung anschloss, gab es ihm zufolge in den USA zwei Typen von Konservativen: ehrlich Überzeugte und solche, die lediglich die Linke ärgern wollten. Doch zu seinem Entsetzen haben sich inzwischen mit Donald Trump und seinen MAGA-Bewegten die Störefriede durchgesetzt.