Wounded Knee | Tod von Carl Spitteler | Tod von Rainer Maria Rilke | Ende des Franquismus | Tod von Tarkowski | Vaclav Havel wird Präsident | Kim Jong-un regiert Nordkorea | Tod von Ferdy Kübler | Tod von Pelé
Herausgegriffen
Es geschah an einem 29. Dezember
1721: Geburt von Madame de Pompadour, Geliebte von Louis XV.
1766: Geburt von Charles Macintosh, schottischer Chemiker, Erfinder wasserfester Textilien und des Regenmantels «Mackintosh» (1823).
1800: Geburt von Charles Nelson Goodyear, amerikanischer Chemiker und Erfinder der Vulkanisation von Kautschuk und Hartgummi.
1808: Geburt von Andrew Johnson, amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei, Vizepräsident unter Abraham Lincoln, nach dessen Ermordung der 17. Präsident der USA (1865–1869).
1837: In Sankt Petersburg brennt der Winterpalast, die Residenz des Zaren, bis auf die Grundmauern nieder.
1869: Tod von Victor Charles Ruffy, Schweizer Bundesrat von 1867 bis 1969 (FDP/VD). 1847 nahm er am Sonderbundskrieg teil. 1864 wurde er Bundesrichter. Er war ein überzeugter Föderalist und Gegner von Zentralisierungsabsichten. Zunächst stand er dem Finanz-, dann dem Militärdepartement vor. Er starb im Amt im Alter von 47 Jahren an einer rheumatischen Entzündung. Victor Ruffys Sohn, Eugène Ruffy, war von 1894 bis 1899 Bundesrat. Ein Urenkel, der ebenfalls Victor Ruffy heisst, war 1982 bis 1999 sozialdemokratischer Nationalrat und 1990 Nationalratspräsident. Wegen seiner föderalistischen Haltung ist Victor Ruffy in der Waadt beliebt, weshalb in Lausanne eine Strasse nach ihm benannt ist.
1871: Geburt von Giuseppe Motta, Schweizer Bundesrat von 1911 bis 1940 (CVP/TI). Zuerst ist er Vorsteher des Finanz- und Zolldepartements, dann ab 1920 Aussenminister. Er engagiert sich für einen Beitritt der Schweiz zum Völkerbund. In seinen Reden im Genfer Völkerbundspalast setzt er sich für die Universalität des Völkerbunds sowie für das Prinzip der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit ein. Er stimmt 1934 gegen die Aufnahme der von Stalin dominierten Sowjetunion in den Völkerbund. Während des Spanischen Bürgerkrieges schlägt er sich auf die Seite von Franco. In den Dreissigerjahren zeigt er eine eher Mussolini-freundliche Haltung; auf Mottas Anregung hin anerkannte die Schweiz die Annexion Äthiopiens durch Italien. Gegenüber Deutschland vertritt er eine Politik des Modus vivendi. Von Hitler versucht er eine ausdrückliche Anerkennung der schweizerischen Neutralität zu erreichen. (Bild: admin.ch)
1876: Geburt von Pablo Casals, katalanischer Cellist, Dirigent und Komponist («Suiten für Violoncello solo» von Bach 1936–1939).
1890: Soldaten des 7. US-Kavallerieregiments töten Männer, Frauen und Kinder der Sioux-Indianer unter Häuptling Spotted Elk bei Wounded Knee. Damit bricht der letzte Widerstand der Indianer gegen die Weissen zusammen.
1924: Tod von Carl Spitteler, in Liestal geborener Schweizer Dichter und Schriftsteller. 1920 wurde ihm – als erstem Schweizer – der Nobelpreis für Literatur verliehen. Er stand in Kontakt mit Friedrich Nietzsche und rezensierte für den Berner «Bund» Teile von Nietzsches Werk. Unter anderem war er auch Feuilleton-Redaktor der NZZ. 1905 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich, 1915 jene der Universität Lausanne. Während des Ersten Weltkrieges trat er für eine strikte Neutralität der Schweiz ein und verachtete den deutschen Nationalismus. 1920 wurde er mit dem Grossen Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung geehrt (u. a. «Prometheus und Epimetheus» 1881, «Olympischer Frühling» 1900–1905). Er starb in Luzern.
1926: Tod von Rainer Maria Rilke, österreichischer Dichter.
1929: Tod von August Wilhelm Maybach, deutscher Automobil-Konstrukteur und Unternehmer.
1932: Geburt von Cornelio Sommaruga, Diplomat, Staatssekretär, Präsident des IKRK, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
1934: Federico Garcia Lorcas «Yerma» wird in Madrid uraufgeführt.
1937: Geburt von Dieter Thomas Heck (Carl-Dieter Heckscher), deutscher Schlagersänger, Fernsehmoderator («ZDF-Hitparade» 1969–1984).
1941: Geburt von Tarita Teriipaia, polynesische Tänzerin und Schauspielerin («Meuterei auf der Bounty» 1962), Ehefrau von Marlon Brando (1962–1972).
1946: Geburt von Marianne Faithfull, britische Musikerin und Schauspielerin, u. a. «The Ballad Of Lucy Jordan».
1953: Geburt von Matthias Platzeck, SPD, Ministerpräsident des Bundeslandes Brandenburg (2002–2013), Vorsitzender der SPD (2005–2006).
1953: Geburt von Thomas Bach, deutscher Jurist, ehemaliger Fechter, elfter Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC, seit 2013).
1978: Ende des Franquismus in Spanien. Das Land wird eine Demokratie mit König Juan Carlos.
1986: Tod von Andrei Arsenjewitsch Tarkowski, sowjetischer/russischer Filmregisseur («Andrej Rubljow» 1969, «Solaris» 1972, «Der Spiegel» 1975, «Stalker» 1979).
1989: Václav Havel wird zum Präsidenten der Tschechoslowakei gewählt.
1995: Tod von Nello Celio, Schweizer Bundesrat von 1966 bis 1973 (TI/FDP). Von 1960 bis 1964 war er Parteipräsident der FDP Schweiz. Als Bundesrat war er zunächst Vorsteher des Militär-, später des Finanz- und Zolldepartements. Durch Begrenzung der Staatsausgaben gelang es ihm, die damalige konjunkturelle Überhitzung zu mindern.
1996: In Guatemala geht der Bürgerkrieg nach 36 Jahren zu Ende. Die Regierung und die Guerillabewegung schliessen einen Friedensvertrag.
2011: Der 1983 oder 1984 geborene Kim Jong-un wird in Nordkorea zum «Obersten Führer» von Volk, Partei und Armee ausgerufen. Kim Jong-un ist der Sohn von Kim Jong-il und der Enkel von Staatsgründer Kim Il-sung. Kim Jong-un soll in Gümligen (BE) und/oder Köniz (BE) Schulen besucht haben. Er wird beschuldigt, als Diktator schwere Menschenrechtsverletzungen befohlen zu haben. Im Frühjahr 2013 erklärte er, Nordkorea befinde sich im Kriegszustand mit Südkorea und drohte den USA mit Atomangriffen. Ende 2013 geriet er erneut in die Schlagzeilen, weil er seinen Onkel Chang Song Taek hinrichten liess.
2013: Ex-Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher prallt beim Skifahren in Méribel in den französischen Alpen mit dem Kopf gegen einen Felsen und erleidet ein Schädel-Hirntrauma. Er wird in ein künstliches Koma versetzt und schwebt in Lebensgefahr.
2016: Tod von Ferdy Kübler, Schweizer Radrennfahrer.
2020: In Neuilly-sur-Seine stirbt der in Italien geborene französische Modeschöpfer und Unternehmer Pierre Cardin im Alter von 98 Jahren.
2020: Erdbeben in Kroatien
2020: In Deutschland sterben erstmals mehr als tausend Menschen pro Tag am Corona-Virus.
2022: Tod von Pelé
Er gilt als einer der besten Fussballspieler der Geschichte. Der Brasilianer Edson Arantes do Nascimento (wie er bürgerlich hiess) starb im Alter von 82 Jahren in São Paulo an Krebs. Pelé, der zum «besten Fussballspieler des 20. Jahrhunderts» gewählt worden war, schoss in 1390 Spielen 1301 Tore. Pelé gewann mit dem FC Santos 26 nationale und internationale Titel. Schon mit 16 Jahren spielte er in der brasilianischen Nationalmannschaft. Mit ihr gewann er drei Mal die Weltmeisterschaft (1958, 1962, 1970). In 92 Länderspielen schoss er 77 Tore. Damit ist er zusammen mit Neymar Rekordschütze der brasilianischen Nationalmannschaft. Am 18. Juli 1971 spielte er zum letzten Mal, und zwar gegen Jugoslawien. 180'000 Zuschauerinnen und Zuschauer (die meisten auf Stehplätzen dicht gedrängt) bereiteten ihm im Maracanã-Stadion in Rio einen emotionalen, enthusiastischen Abschied. 1999 wurde er von der Fifa zusammen mit Diego Maradona zum Weltfussballer des 20. Jahrhunderts erkoren. Das IOK wählte ihn 1999 zum «Sportler des Jahrhunderts». Die «International Federation of Football History & Statistics» (IFFHS) erkor ihn am 4. Januar 2000 zum «World Player of the Century». Nach seiner Karriere erhielt er den Ehrenpreis des Fifa Ballon d'Or für sein Lebenswerk. Von 1995 bis 1998 bekleidete er das Amt des ausserordentlichen Sportministers (Ministério do Esporte) in der Regierung des brasilianischen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso. Im Bild: Pelé im September 2015 in Nyon (Foto: Keystone/Laurent Gilliéron)