Vor dem Neat-Durchschlag

Vom politischen Durchbruch zum Durchstich im Berg – die NEAT am Gotthard

Alle zehn Tage fährt er 900 Kilometer weit: von Sedrun im Bündner Rheintal bis in den Spreewald ins deutsche Bundesland Brandenburg. Dort warten seine Freundin und ihr gemeinsames Kind auf ihn. Zwei Tage verbringt er mit ihnen. Dann von der Spree wieder 900 Kilometer zurück an den Hinterrhein.

Vom politischen Durchbruch zum Durchstich im Berg – die NEAT am Gotthard

Schon 1961/62 lassen die SBB ein Projekt für einen Basistunnel am Gotthard ausarbeiten. In den 70-er Jahren erklärt der sozialdemokratische Bundesrat Willi Ritschard, die politischen Planungsgrundlagen für eine Alpentransversale seien bereit. Aber die Konkurrenz zwischen Splügen, Gotthard und Simplon blockiert die Entscheidungen. Der Bündner Bundesrat Leon Schlumpf (SVP) lässt dann nochmals fünf Varianten für die Alpenquerung mit der Bahn studieren. Erst seinem Nachfolger Adolf Ogi gelingt der politische Durchbruch für die NEAT.

„Jetzt müsst ihr euch ausziehen“, sagt der ältere, freundliche Mann. Er organisiert hier oben alles. Wir werden in eine Baracke geführt, die Frauen in den oberen Stock, die Männer in den unteren.