Philippe Lazzarini, der umstrittene Schweizer Leiter des ebenso umstrittenen Uno-Hilfswerks für Palästina (UNRWA) am Dienstag vor der Presse am europäischen Uno-Sitz in Genf. Lazzarini hatte zuvor die Vertreter von Uno-Mitgliedsländern über die Arbeit seiner Organisation und die gegen diese und ihn selber erhobenen Vorwürfe informiert. Israel in erster Linie wirft der UNRWA vor, dass verschiedene ihrer Mitarbeiter am Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober mitbeteiligt waren. Ausserdem will Israel einen Hamas-Tunnel unter dem früheren UNRWA-Gebäude in Gaza-Stadt entdeckt haben. (Foto:KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi)
Lazzarini hat bisher Israels Aufforderung zu seinem Rücktritt zurückgewiesen. Er verweist darauf, dass die gegen seine Organisation erhobenen Vorwürfe von der Uno detailliert untersucht würden. Das Uno-Hilfswerk versorgt seit der Gründung Israels 1948 palästinensische Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln, provisorischen Unterkünften und Bildungseinrichtungen. Allein im abgeriegelten Gazastreifen sind mehrere tausend UNRWA-Mitarbeiter tätig. Führende Geldgeberländer der UNRWA, darunter auch die Schweiz, haben inzwischen ihre Beiträge für die Organisation sistiert, bis die gegen sie erhobenen Vorwürfe geklärt sind. Wer die Hilfsarbeit für die von ihr betreuten Flüchtlinge im Falle einer Auflösung der UNRWA übernehmen würde, weiss vorläufig niemand.