Pathetischer Abschied. Die abtretende slowakische Staatspräsidentin Zuzana Čaputová verabschiedet sich in Kiew vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zuzana Čaputová, eine liberale, pro-westliche und Putin-kritische Politikerin, kämpfte in der Slowakei fünf Jahre für Demokratie und gegen die russischen Machtansprüche. Nach Hasskampagnen und Morddrohungen hatte sie ihren Rücktritt bekannt gegeben. Jetzt wird die Slowakei von Putin-freundlichen Politikern regiert.
Im Juni 2023 sagte sie, sie werde bei der Präsidentschaftswahl 2024 nicht mehr antreten, weil ihr die Kraft für ein weiteres Mandat fehle. Ihre Amtszeit werde sie aber bis zu ihrem Ende im Juni 2024 ausfüllen.
Bei den Wahlen Ende September letzten Jahres wurde der Russland-freundliche Roberto Fico zum Ministerpräsidenten bestimmt. Knapp sieben Monate später, am 6. April 2024, wurde Peter Pellegrini, der Kandidat von Roberto Fico zum Staatspräsidenten und damit zum Nachfolger von Zuzana Čaputová gewählt.
An der Medienkonferenz mit Selenskyj sagte Zuzana Čaputová am Freitag in Kiew: «Ich bin hierhergekommen, um meine Dankbarkeit für die fruchtbare und intensive Zusammenarbeit zum Ausdruck zu bringen und all den mutigen Menschen in der Ukraine, die ihre Heimat und unsere universellen Werte verteidigt haben, meine Anerkennung auszusprechen.»
(Foto: Keystone/EPA/Sergey Delzhenko)