Die grosse Wörtersammlung der deutschen Sprache ist nach wie vor «der Grimm», oder korrekt: «Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm». Seit einiger Zeit steht es im «Wörterbuchnetz» der Universität Trier (genauer: Kompetenzzentrum für elektronische Erschliessungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier) online zur Verfügung. Diese grossartige Dienstleistung ist allen, die nicht nur mit, sondern auch an der Sprache arbeiten, nachdrücklich zu empfehlen.
Nach einigem Warmlaufen versteht man den Grimm zu nutzen. Er spiegelt nicht die Gegenwartssprache, sondern die geschichtliche Herkunft wie auch regionale Ausfächerungen des Deutschen. Beim Stöbern in diesem Lexikon wird einem klar, wie eng das Spektrum des eigenen Sprachgebrauchs ist, und man findet abgelegte Vokabeln, die noch immer einen Kurswert haben und die Ausdrucksfähigkeit beim Reden und Schreiben bereichern.
Genau das können aber auch kleine Trödelläden wie die «Wortweide» auf Twitter. Hier publiziert eine Anonyma oder ein Anonymus mit Standort Köln täglich eine Handvoll gewöhnliche und ungewöhnliche Wörter. Die tägliche Dosis hält Farbigkeit, Bedeutungsschattierungen, Feinheit, Derbheit und Phantastik des Deutschen gegenwärtig. Sie ist ein Antidot gegen sprachlichen Trott und Herdentrieb.