
Die Demokraten behalten die Oberhand im amerikanischen Senat. Nachdem sie Arizona gewonnen hatten, waren alle Augen auf sie gerichtet: auf Catherine Cortez Masto, die demokratische bisherige Senatorin von Nevada. Mit ihrem jetzigen, hauchdünnen Sieg sichert sie den Demokraten die nötige 50-Sitze-Mehrheit im Senat – und sie trotzt den meisten Vorhersagen, wonach die Biden-Partei bei den Zwischenwahlen ein Waterloo erleiden werde.
Hätte Catherine Cortez Masto Nevada verloren, wäre für die Demokraten trotzdem noch nicht alles verloren gewesen. Am 6. Dezember findet in Georgia eine Stichwahl statt, und der demokratische Kandidat, der bisherige Senator Raphael Warnock, geht als Favorit ins Rennen.
Der Senat zählt 100 Mitglieder. Während die Demokraten jetzt 50 Sitze auf sicher haben, halten die Republikaner bisher 49 Sitze. Selbst wenn sie im Dezember Georgia gewännen und damit ebenfalls auf 50 Sitze kämen, würden die Demokraten die kleine Kammer dominieren, denn bei einer 50:50-Stimmengleichheit gibt die amerikanische Vizepräsidentin, also die Demokratin Kamala Harris, den Ausschlag.
Catherine Cortez Mastos Gegenkandidat war Adam Laxalt, ein feuriger Trump-Anhänger, der immer wieder erklärte, Joe Biden habe 2020 die Wahl gestohlen.
Auf Cortez Masto, der einzigen Latina im Senatsrennen, entfielen 48,77 Prozent der Stimmen, auf Laxalt 48,11 Prozent. Der Republikaner erklärte, er werde das Ergebnis nicht anfechten.
Dass die Demokraten den Senat behalten und eventuell sogar einen Sitz dazugewinnen, war von den Wenigsten erwartet worden. Das Resultat bedeutet eine schwere Schmach für Ex-Präsident Donald Trump, der beim Eintreffen der Ergebnisse mehrere Wutanfälle kriegte.
Das Ergebnis wird Präsident Biden stärken. «Ich fühle mich gut, und ich freue mich auf die nächsten Jahre», sagte Biden vor Reportern in Phnom Penh, Kambodscha.
Während die Demokraten den Senat halten können, verlieren sie jedoch vermutlich das Repräsentantenhaus. Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt, noch fehlt die Zuteilung von 20 Sitzen. Um die Mehrheit im Haus zu erreichen, braucht eine Partei mindestens 218 Sitze.
Zur Zeit (Sonntagnachmittag MEZ) halten die Demokraten im Repräsentantenhaus 204 Sitze und die Republikaner deren 211. Auch dieses Ergebnis fällt für die Trump-Partei enttäuschend aus, denn sie hatten mit einem glorreichen Durchmarsch gerechnet.