André Heller möchte Lebenslust vermitteln: «Ich finde, dass wir in einer Welt der gegenseitigen Entmutigung leben, im Kult der schlechten Laune. Ich wurde erzogen, meine Gegenwart mit den Verzweiflungen der Vergangenheit und den Befürchtungen über die Zukunft zu möblieren. Die Afrikaner hingegen wollen jetzt und sinnlich leben. Dies ist um so imponierender, als sie diese weise Haltung inmitten der schwierigsten Umstände zur Tat werden lassen.»
Neufassung einer erfolgreichen Show
Die Neufassung der ersten, mit vier Millionen Zuschauern sehr erfolgreichen Show war entstanden, weil eine neue Generation afrikanischer Künstler um die Chance einer adäquaten Plattform ihres Könnens bat. Talentscouts wurden ausgeschickt und schliesslich 77 Künstler ausgewählt, die in zwanzig Acts auftreten. Das geht vom Schlangenmenschen über die akrobatische Basketballmannschaft zu Jongleuren und Tanzgruppen, welche die verschiedenen Tanzstile Senegals und der Elfenbeinküste zeigen, wie auch den Gumboot- und den Breakdance. Unterstützt werden sie von Bildern und Videos serbokroatischer Künstler sowie einer Live-Band. Orchestriert wurde die Show vom renommierten Choreographen Georges Momboye, der bereits in der ersten Show federführend war.
Konzipiert und gestaltet wurden die einzelnen Teile der Show von André Heller, der sich angesichts der unbändigen Kraft, Freude, und Spontaneität der Mitwirkenden vor einem ungewöhnlichen Problem sah: «Man muss ihnen irgendwann sagen, dass sie aufhören sollen, sonst tanzen die stundenlang weiter. Afrika ist mehr ein Seelenzustand als ein Kontinent.»
Verbindung mit Auma Obama
Zur Premiere erschien auch die Schwester des amerikanischen Präsidenten, Auma Obama. Sie präsidiert die Stiftung «Sauti Kuu» (Kiswahili für «starke Stimmen»), die Kindern speziell in Kenia Perspektiven geben will. Obama: Die jungen Menschen sollen verstehen, dass sie ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen sollen. Ein kleiner Teil des Erlöses der Show kommt der Stiftung zugute.
«Afrika! Afrika!» wird während sieben Monaten in 39 Städten zu sehen sein, in Zürich im Theater 11 vom 7. bis zum 16. Februar 2014.