Grossbanken https://www.journal21.ch/ de Kein Ruhmesblatt für die Credit Suisse https://www.journal21.ch/artikel/kein-ruhmesblatt-fuer-die-credit-suisse <span>Kein Ruhmesblatt für die Credit Suisse </span> <span><span>Heiner Hug</span></span> <div class="field field--name-primer-tags field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="/category/tags/grossbanken" hreflang="de">Grossbanken</a></div> </div> <span class="field--node--created"> 29. Mai 2022</span> <div class="field field--name-primer-media field--label-hidden field__item"><figure class="media media--type-primer-image media--view-mode-default"> <div class="field field--name-primer-image field--label-hidden field__item"> <img loading="lazy" srcset="/sites/default/files/styles/primer_content_xs/public/2022-05/517832265_highres.jpg?itok=rORFQRyi 461w, /sites/default/files/styles/primer_content_sm/public/2022-05/517832265_highres.jpg?itok=uTePNe8Z 800w, /sites/default/files/styles/primer_content_md/public/2022-05/517832265_highres.jpg?itok=4WEOn9ir 1200w, /sites/default/files/styles/primer_content_xl/public/2022-05/517832265_highres.jpg?itok=eXQOZ1C9 1300w" sizes="(min-width:1366px) 1332px, (min-width:992px) 930px, (min-width:768px) 690px, (min-width:576px) 510px, calc(100vw-30px)" width="1300" height="852" src="/sites/default/files/styles/primer_content_xl/public/2022-05/517832265_highres.jpg?itok=eXQOZ1C9" alt="CS" title="CS" class="img-fluid" /> </div> <figcaption> <div class="field field--name-primer-description field--label-hidden field__item">(Foto: Keystone/Michael Buholzer)</div> </figcaption> </figure> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--intro view-mode-default paragraph--view-mode-default"> <p>Credit Suisse: Aktienkurssturz, Skandalepoche Rohner, CS-Datenlecks, Banken-Heimat russischer Oligarchen, Klimasünder Finanzbranche, Blasengefahr Banken- und Immobiliensektor: Verbesserungen nicht in Sicht, die nächste Krise kommt bestimmt.</p> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-default paragraph--view-mode-default"> <div class="text"> <p>Immer wieder lassen Medienberichte über Merkwürdigkeiten bei Schweizer Grossbanken aufhorchen. So erfahren wir z. B. dass der Aktienwert der Credit Suisse (CS) in den letzten zehn Jahren um 70 Prozent gesunken ist und dass sich der Verwaltungsratspräsident dieser Ära, Urs Rohner, gleichzeitig 42 Millionen an Salär und Aktienbezügen ausrichten liess. Nicht genug der Absonderlichkeiten: In diesem Zeitraum bezahlte die CS rund 11 Milliarden Franken an Bussen.</p> <p><strong>Es tönt wie ein Märchen </strong></p> <p>Urs Rohner: Nachdem er von 2004 bis 2009 Chefjurist der CS gewesen war, wurde er als Vizepräsident in den Verwaltungsrat gewählt, dessen<em> </em>Präsident er ein Jahr später wurde. Präsident des Aufsichtsgremiums war damals Walter Kielholz. In den Jahren darauf folgten happige Bussenzahlungen durch die Bank. 2019 musste das Topmanagement zugeben, dass es Iqbal Khan, ihren eigenen Chef der Vermögensverwaltung, bespitzelt hatte. 2020 trennte sich die CS von ihrem CEO Tidjane Thiam, der seinerseits auf Brady Dougan gefolgt war. Jetzt kam Thomas Gottstein.</p> <p>Im März 2021 gab die CS einen weiteren Verlust von 4,4 Milliarden Franken bekannt, diesmal als Folge der Pleite des US-Hedgefonds Archegos. Rohner bezeichnete den Skandal als «Ausrutscher». An der GV 2021 übergab er das Zepter an seinen Nachfolger Horta-Osório, der nach nur acht Monaten zurücktreten musste. Axel P. Lehmann wurde dessen Nachfolger. Katharina Bart (<a href="http://www.finews.ch">www.finews.ch</a>) schrieb damals: «Die Bilanz des Schweizers an der Spitze der CS ist desolat und steht in krassem Gegensatz zum Gehalt von mehr als 40 Millionen Franken.» </p> <p>Diese Geschichte über Skandale, Verluste, Investment-Pleiten, Kurssturz der Aktien einer schweizerischen Grossbank, die einst als Aushängeschild des Swiss-Bankings galt, ist allerdings kein Märchen, sondern bittere Wahrheit. Kapitalzertrümmerung nennen wir das. Ist es Grössenwahn, subjektive Wahrnehmung der Manager oder fehlende Kompetenz, die zu dieser beispiellosen Talfahrt des Bankinstituts führte?</p> <p><strong>Gigantisches Datenleck «Swiss Secrets»</strong></p> <p>Gemäss der «Süddeutschen Zeitung» vom 20. Februar 2022 entstammen die Angaben über 180’000 geheime CS-Konten einer anonymen Quelle, aus einem Briefkasten für Whistleblower. Laut dieser Berichterstattung hatte die CS eine Reihe von heiklen Kunden, darunter «brutale Machthaber, korrupte Politiker, Kriegsverbrecher und andere Kriminelle aus aller Welt» («Tages-Anzeiger»). Angesichts dieser Informationen muss die Frage gestattet sein, wie ernst es der CS mit ihren seit Jahren immer wieder geäusserten, stereotypen Erklärungsversuchen der zukünftigen Besserung ist.</p> <p>Auch eine zweite Frage stellt sich: Wer kommt auf für den Reputationsverlust des Bankenplatzes Schweiz? Axel Lehmann jedenfalls versprach ein besseres Kontrollsystem und einen «kulturellen Wandel». Wie einst seine Vorgänger …</p> <p>«Seit über 20 Jahren versichert die CS nach jedem Skandal, dass es sich hierbei um Altlasten handelte und man nun korrekt arbeitet.» («Tages-Anzeiger») Das Blatt macht eine lange Aufstellung (gebrochener) Versprechen aus diesem Zeitraum: Lukas Mühlemann, Walter Kielholz, Brady Dougan, Walter Berchtold, António Horta-Osório, sie alle versprachen Wohlklingendes, wie z. B. 2007 Brady Dougan und Walter Kielholz: «Wir sind bestrebt, konsequent die höchsten internationalen Standards punkto Ethik, Integrität und verantwortungsbewussten Umgangs mit der Gesellschaft und Umwelt zu erfüllen.» («Tages-Anzeiger»)</p> <p><strong>Die Rolle der Finma</strong></p> <p>Angesichts dieses neuen Datenlecks werden Politiker aktiv. Die SP möchte die Finanzmarktaufsicht (Finma) stärken. Sie soll künftig Bussen aussprechen können, die den Banken wirklich wehtun. Da fragt man sich, mit Blick auf das Milliarden-Bussenregister der CS der vergangenen Jahre, ob Bussen überhaupt wehtun können? Und ist ein Unternehmen überhaupt belehrbar, wenn man sich die letzten Jahrzehnte vor Augen führt: Es sind Jahre mit nicht enden wollenden Skandalen als Folge der «Verschwiegenheit», der offensichtlich ungebrochenen Reputation als sicherer Hafen für Steuerhinterziehung und Geldwäscherei, der Intransparenz der vielen Geschäftstätigkeiten. Warten wir die Beantwortung dieser Frage ab – wir könnten ja auch positiv überrascht werden.</p> <p>Zur Erinnerung: Die Finma schaut den Banken auf die Finger, und zwar in fünf Punkten: «Schutz der Kundinnen und Kunden, Sorge um die Finanzstabilität, Kontrolle der Finanzakteure, Rechtsdurchsetzung und Weiterentwicklung der Regeln für den Finanzplatz» (srf.ch/news/wirtschaft/…). So hat sie erst kürzlich die Notfallpläne für den Krisenfall von Postfinance, Raiffeisen und ZKB als nicht umsetzbar gerügt, jene der Grossbanken jedoch mit dem Attribut «sie machen Fortschritte» gelobt. «Allerdings seien noch weitere Schritte notwendig, um die Too-big-to-fail-Planungsarbeiten – zehn Jahre nach der globalen Finanzkrise – auch abzuschliessen», schreibt die Finma.</p> <p><strong>Russische Oligarchen und Schweizer Grossbanken</strong></p> <p>Es ist kein Geheimnis, dass viele reiche Russen Konti bei Schweizer Grossbanken eingerichtet haben. Immerhin geht es um die Verwaltung von Milliarden von Euro, deren Herkunft im Dunkel der Vergangenheit liegt. Im Gefolge des Krieges Russland gegen die Ukraine und der Sanktionen des Westens gegen Russland herrscht Aufregung unter den Betroffenen. Immerhin sollen 650 Konti betroffen sein.</p> <p>Jetzt verschaffen sich russische Kunden zusätzliche Staatszugehörigkeiten, z. B. jene von Zypern, um diesen Einschränkungen zu entgehen. Neu müssen die Banken dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) melden, ob sie russische Kunden haben, die auf der Sanktionsliste stehen. Eine Woche nach Inkrafttreten der neuen Vorschriften seien beim Seco noch keine entsprechenden Meldungen eingegangen. («Tages-Anzeiger»)</p> <p>Wen überrascht das? Warum bevorzugen reiche Russen unsere Grossbanken für ihre Geschäfte und Transaktionen?</p> <p><strong>Klimasünder Finanzbranche</strong></p> <p>Seit der Sitzblockade der Klimaaktivisten auf dem Paradeplatz in Zürich vor den Hauptsitzen der Grossbanken wird vermehrt darüber diskutiert, welche Rolle die Grossbanken beim Klimawandel spielen, genauer bei der Kreditvergabe an Unternehmen für neue Öl-, Gas- und Kohleprojekte. Viele Menschen sind heute der Meinung, dass Investitionen in nicht erneuerbare Energien angesichts der bedrohlichen Auswirkungen der Klimaerwärmung nicht mehr getätigt werden dürfen.</p> <p>Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Wer ist schuld an den Emissionen der Zementproduktion? Der Zementhersteller selbst oder die Kundin, die den Zement verbaut? Der Investor, der die Häuser kauft und nach sechzig Jahren wieder abreissen wird? Oder: «Der Zulieferer, der Sand und Zusatzstoffe für den Zement per Lastwagen zur Fabrik karrt? Die Bank, die einen Kredit verspricht, oder gar die IT-Firma, welche dem Zementhersteller die Buchhaltungssoftware geliefert hat?», fragt die «Neue Zürcher Zeitung».</p> <p>Die Pauschalisierung, wonach die Schweizer Banken für über 2% des globalen CO<sub>2</sub>-Ausstosses verantwortlich seien, ist nicht zielführend. Immerhin ist es nicht falsch, wenn Investoren – auch Bürgerinnen und Bürger bei ihren Sparvorhaben – von sich aus entscheiden, keine Aktien der grossen Klimasünderfirmen mehr zu kaufen – und so dem Nachhaltigkeitsgebot der Gegenwart zu entsprechen. Das gleiche gälte natürlich auch für die Schweizerische Nationalbank (SNB).</p> <p><strong>Blasengefahr Banken- und Immobiliensektor</strong></p> <p>Die sich laufend erhöhende Blasengefahr auf dem Immobilienmarkt, seit vielen Jahren zu beobachten, ist gleichzeitig eine grosse Gefahr für die kreditsprechenden Banken. Nicht zuletzt durch das Verhalten der SNB (Negativ- resp. Tiefzinspolitik) fliessen seit Jahren riesige Geldmengen in den Immobilienmarkt: Die Hypothekarzinsen sind ja auf rekordverdächtig tiefem Niveau, Bauen (Kaufen) ist viel günstiger als Mieten.</p> <p>Gemäss dem UBS-Immobilienblasen-Index Schweiz ist der Index per Ende September 2021 auf 1.90 Punkte gestiegen. Dies bedeutet Risikozone (alle Werte zwischen 1.0 und 2.0 Punkte). Bei 2.0 Punkten beginnt die Blasenzone. Letztmals war diese Zone vor rund 36 Jahren erreicht worden.</p> <p>Werden 2022 die Hypothekarzinsen steigen – was zu erwarten ist –, könnte es für viele Eigenheimbesitzer knapp werden. Eine Erhöhung des relevanten Zinssatzes von ein auf zwei Prozent würde die Zinskosten verdoppeln. Aus Erfahrung wissen wir, dass es beim Umschlagen von der Schönwetter- in die Gewitterzone bei den Hypozinsen sofort zur Überforderung einzelner Schuldner kommen kann. Dies wiederum verheisst nichts Gutes für die geldverleihenden Banken. In schlechter Erinnerung bleibt der Immo- und Bankencrash von 1982 in den USA.</p> <p><strong>Wo sind die wachsamen und engagierten Aktionäre der CS?</strong></p> <p>Wie Beispiele aus dem Ausland zeigen, sind Unternehmen dann am wettbewerbsfähigsten, wenn sie grosse, engagierte und wachsame Aktionäre haben. Was die CS betrifft, meint der schweizerisch-amerikanische Doppelbürger R. James Breiding zum Debakel bei der Bank: «Die Credit Suisse würde davon profitieren, wenn der gesamte Verwaltungsrat zurücktreten und durch Mitglieder ersetzt werden würde, die in der Lage sind, das Vertrauen von Kunden, Aktionären, Mitarbeitern, Aufsichtsbehörden und der Gesellschaft wiederherzustellen». («Sonntagszeitung») Auf die Frage, warum sich Urs Rohner so lange an der Macht halten konnte, antwortet der Investor und Buchautor («Too Small to Fail …»), dass die ultimativen Schuldigen die Aktionäre sind. Und er erinnert daran, dass Rohner 40 Millionen Franken kassiert hat, CEO Thiam für knapp fünf Jahre rund 100 Millionen, dessen Vorgänger Dougan mehr als 150 Millionen, alles mit ausdrücklicher Genehmigung des Verwaltungsrates.</p> <p>Diese Momentaufnahme aus dem Tagebuch einer schweizerischen Grossbank ist ernüchternd und es stellt sich unweigerlich die Frage, warum es nie eine Strafverfolgung gegeben hat. Bewegen sich diese Leute ausserhalb unseres Rechtsraums? Sind sie «too big to fail» im Sinne ihres Machtgehabes und ihrer milliardenbussengewohnten Rechtsabteilungen? </p> </div> </div> <div class="field field--name-primer-sidebar"> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"></div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"> <div class="views-element-container block block-views block-views-blocklatest-articles-primer-article-block"> <h2 class="block__title">Letzte Artikel</h2> <div><div class="view view-latest-articles view-id-latest_articles view-display-id-primer_article_block js-view-dom-id-9574478fc703e2643e3976f56be367c0eae303a019accdb037ecfcc8adc6c713"> <div class="views__content"> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/proteste-tbilissi-wird-der-traum-zum-alptraum" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Proteste in Tbilissi: Wird der Traum zum Albtraum?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Erich Gysling</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/rechtspopulistischer-tsunami" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Rechtspopulistischer Tsunami?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Heiner Hug</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/tod-am-wallfahrtsberg" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Tod am Wallfahrtsberg</span> </h3> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/die-kraft-des-europaeischen-traums" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Die Kraft des europäischen Traums</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Stephan Wehowsky</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/macron-auf-erinnerungstrip" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Macron auf Erinnerungstrip </span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Hans Woller</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/droehnendes-schweigen" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Dröhnendes Schweigen</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Urs Meier</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div class="separator paragraphs-behavior-style--separator-empty paragraph paragraph--type--separator view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <hr> </div> <div class="display-only-big container-style paragraphs-behavior-style--j21-container-alternative paragraphs-behavior-style--display-only-big paragraph paragraph--type--container view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid primer-container"> <div class="field field--name-paragraphs-container-paragraphs"> <div class="paragraph paragraph--type--subtitle view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid paragraph-text"> <h2 id="newsletter-abonnieren" class="paragraphs-anchor-link paragraph-subtitle heading">Newsletter abonnieren</h2> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="text"> <p>Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!</p> </div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-form view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-form field--label-hidden field__item"><form class="webform-submission-form webform-submission-add-form webform-submission-newsletter-anmeldung-form webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form js-webform-submit-once js-webform-details-toggle webform-details-toggle" data-drupal-selector="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form" action="/taxonomy/term/2147/feed" method="post" id="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form" accept-charset="UTF-8"> <div class="form-group js-form-item js-form-item-e-mail-adresse form-item form-item-e-mail-adresse form-type-email js-form-type-email"> <label for="edit-e-mail-adresse" class="js-form-required form-required">E-Mail-Adresse<span class="form-required-mark"></span></label> <input data-drupal-selector="edit-e-mail-adresse" type="email" id="edit-e-mail-adresse" name="e_mail_adresse" value="" size="60" maxlength="254" class="form-email required form-control" required="required" aria-required="true" /> </div><div data-drupal-selector="edit-actions" class="form-actions webform-actions js-form-wrapper form-wrapper" id="edit-actions"> <input class="webform-button--submit button--primary button js-form-submit form-submit btn-primary btn" data-drupal-selector="edit-actions-submit" type="submit" id="edit-actions-submit" name="op" value="Abonnieren" /> </div> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-6c2cgv8zwf6rmw9xnmkeguatsxwynrdf8kj5o4lq9gw" type="hidden" name="form_build_id" value="form-6C2cgv8zWF6Rmw9XnmKEgUatSxwYNrdF8KJ5o4Lq9Gw" class="form-control" /> <input data-drupal-selector="edit-webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form" type="hidden" name="form_id" value="webform_submission_newsletter_anmeldung_add_form" class="form-control" /> </form> </div> </div> </div> </div> </div> Sun, 29 May 2022 08:28:00 +0000 Heiner Hug 15462 at https://www.journal21.ch Explosive Blasenkonjunktur https://www.journal21.ch/artikel/explosive-blasenkonjunktur <span>Explosive Blasenkonjunktur</span> <span><span>Gast (nicht überprüft)</span></span> <div class="field field--name-primer-tags field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="/category/tags/finanzwirtschaft" hreflang="de">Finanzwirtschaft</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/grossbanken" hreflang="de">Grossbanken</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/wirtschaftskrise" hreflang="de">Wirtschaftskrise</a></div> </div> <span class="field--node--created"> 8. Mai 2016</span> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--intro view-mode-default paragraph--view-mode-default"> Erneut sind Grossbanken in den Fokus der Kritiker und Prognostiker geraten. Seit der letzten weltweiten Krise 2007/2008 hat sich zu wenig verbessert. </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-default paragraph--view-mode-default"> <div class="text"> <p><span style="line-height: 1.375em;">Neun Jahre nach dem Platzen der Immobilienblase in den USA und dem Beginn der Subprime-Krise ist die Lage der Finanzwirtschaft erneut explosiv. Wiederum steht die Schattenwelt der Grossbanken am Anfang eines möglichen nächsten Finanz-Erdbebens. Das letzte Mal sprach man von Beinahe-Kernschmelze, da die Verwerfungen für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft weltweit drastisch waren. Hunderte von Firmen gingen Konkurs, ja ganze Länder Bankrott. Was wird man das nächste Mal sagen?</span></p> <p><strong>Schulden, Blasen, Kollaps</strong></p> <p>Seit Jahrzehnten wird das Wachstums-Dogma der Wirtschaft auf „komme, was wolle“ mit gigantischen Schuldentürmen erzwungen. Dieser Irrweg hat System. Die Zentralbanken der USA und Europas überschwemmen ihre „Hoheitsgebiete“ mit Billiggeld, kaufen Schuldenpapiere lastwagenweise. Herr Draghi will den Euro retten, „whatever it takes“. Die Notenbanken drucken laufend neues Geld, obwohl längst (fast) allen klar ist, dass sie inzwischen ihr Pulver wirkungslos verschossen haben. Die anvisierten Ziele erwiesen sich als unerreichbar. Dafür steigt die Staatsverschuldung weltweit ungebremst.</p> <p>Was dagegen erreicht wurde, ist die Inflation der Schuldenberge. Mit Zinsen um die null Prozent oder Minuszinsen der EZB gerät die ganze Marktwirtschaft in Schieflage, Vorsorge- und Versicherungskonzernen wird der Zinsertragsboden unter den Füssen weggezogen. Riesige Finanzmittel auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten fliessen in den Immobilienmarkt, der längst in ungesunde Höhen getrieben worden ist. Das Blasenpotenzial der in den letzten Jahren gehandelten Liegenschaften ist dadurch explosionsartig gestiegen. Jetzt droht erneut der Kollaps ganzer Häuser- und Bankenlandschaften. Bereits sprechen besorgte Beobachter von einer Gefährdung nicht nur der Wirtschaft, sondern dadurch auch unserer Freiheitsrechte, ja der Demokratie.</p> <p><strong>Schattenwelt der Grossbanken</strong></p> <p>Wie vor bald zehn Jahren steht am Anfang der Bedrohung das Gebaren der Grossbanken. In ihrer Schattenwelt geht die Party weiter, die Mentalität bleibt die alte, Manipulationsvorwürfe folgen sich im Quartalsrhythmus, Milliardenbussen werden abgehakt, respektive im Voraus zurückgestellt (drei Milliarden zum Beispiel bei der UBS), als handle es sich dabei um fixe Nebenkosten. Man wird den Eindruck nicht los, in den Bankbilanzen erschienen Bussen und Steuern gleichermassen ertragsmindernd – und seien folglich mit Schulterzucken zu bilanzieren.</p> <p>Während ihre Aktionäre riesige Kursverluste zu verdauen haben, kassieren die Bankenverantwortlichen on top ungerührt ihr Millionenbezüge: UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber 6 Millionen, UBS-Chef Ermotti 14,3 Millionen für 2015; die Honorare der CS-Verwaltungsräte stiegen 2015 um 10 Prozent auf 9,9 Mio. Franken; 2015 erhielten fünf Top-Manager der CS total 21 Mio. Franken „Abgangsentschädigung“.</p> <p>An der Generalversammlung der CS vom 29. April 2016 hagelte es deswegen happige Kritik von Kleinaktionären, die von Dreistheit und Raubrittertum sprachen. Verwaltungsratspräsident Urs Rohner musste das weiter nicht berühren. Längst wusste er seine (ausländischen) Mehrheitsaktionäre hinter sich, und so konnte er jovial dem wirkungslosen Aufstand der (schweizerischen) Kleinaktionäre zusehen.</p> <p><strong>Gefährlicher Vertrauensverlust  </strong></p> <p>Diese typische Bankenkultur der Unverwundbarkeit, das kaltschnäuzige oder ignorante Verdrängen der Spätfolgen ihres Gehabens auf Gesellschaft und Demokratie – diese Kultur scheint von aussen unbeeinflussbar, von innen unverhandelbar.</p> <p>Wie schrieb Hans J. Bär, Bankier der alten Schule 2004 in seinen selbstkritischen Memoiren (1): „Es fehlt die Anmut beim Stehlen.“ Im gleichen Buch schrieb er übrigens auch: „Wie kommen wir wieder zu vernünftigen Proportionen, und wie vermeiden wir, geschassten Versagern noch Millionen hinterherzuwerfen? Indem wir in einer ersten Phase die Boni durch Malus-Komponenten ergänzen.“</p> <p>Apropos Spätfolgen dieses Gehabens auf Gesellschaft und Demokratie: Am Beispiel USA erleben wir dieser Tage, wie sich seit der Finanzkrise 2007/08 ein enormes Frustpotenzial in weiten Bevölkerungskreisen aufgestaut hat. Die Folge von Jobverlust, Arbeitslosigkeit, schlechterer Entlöhnung ist Vertrauensverlust – einerseits in Banken (Kündigung von Hypotheken und Krediten) und andererseits in „Washington“ (Staat und Regierung).</p> <p>Diese Protestwelle gipfelt momentan in den Vorwahlen für die Präsidentschaft. Der republikanischen Parteiführung zog die Bevölkerung mit ihrem Votum für Donald Trump buchstäblich den Teppich unter den Füssen weg. Hillary Clinton gehen wichtige Wählerschichten verloren, da sie dem „Establishment in Washington“ zugerechnet wird. Dieser Trend könnte bei den Wahlen im Herbst 2016 die amerikanische Demokratie erschüttern.</p> <p><strong>Die nächste Immobilienblase</strong></p> <p>Gemäss einer CS-Studie zum Schweizer Immobilienmarkt dürfte die Nachfrage nach Wohneigentum in wenigen Jahren einbrechen. Der Grund für diese Annahme wird bei der Babyboomer-Generation ausgemacht. Diese heute 59- bis 69-Jährigen haben zuletzt die Nachfrage stark hochgetrieben. Dazu kommt das aussergewöhnlich tiefe Hypozinsniveau von ca. einem Prozent, das viele Immobilienkäufe erst ermöglicht.</p> <p>Da sich irgendwann diese Extremsituation ändern wird, dürfte dannzumal auch das Ausfallrisiko für Banken ansteigen, denn schon ein Prozent mehr Zins bedeutet zurzeit eine Verdoppelung des Hypozinses in Franken. Zur Erinnerung: In den letzten fünfzehn Jahren sind die Preise für Einfamilienhäuser um 60 Prozent, jene für Eigentumswohnungen um satte 100 Prozent angestiegen.</p> <p>In den letzten Jahren haben viele institutionelle Investoren kräftig in den Mietwohnungsmarkt investiert. So kamen 2015 zusätzliche 24‘000 Wohnungen auf den Markt, gegenüber ca. 13‘000 in früheren Jahren. Kombiniert man die Auswertung der demographischen Zahlen mit der künstlich aufgeheizten Neubautätigkeit, lässt sich das Blasenpotenzial erahnen: Das Angebot droht der Nachfrage davonzueilen. Keine rosigen Aussichten für Bauindustrie, Investoren und Banken.</p> <p><strong>Neue Gefahren</strong></p> <p>Als wären die genannten Gründe für erneute Finanzturbulenzen nicht Gefahren genug, zeichnen sich zusätzliche, bisher nicht gekannte Risiken am Horizont ab. Selbst grösste Rohstoffproduzenten und -händler sind durch die rapide gesunkenen Erdölpreise auf dem falschen Fuss erwischt worden. In Amerika sind Kohlenmultis und unzählige Fracking-Unternehmen in arge finanzielle Bedrängnis geraten oder schon Konkurs gegangen.</p> <p>Stand der Ölpreis 2012 noch bei 125,7 Dollar pro Fass (Brent), taumelte er im April 2016 bei 45 Dollar herum. Auch die Erdgasbranche geriet in den Abwärtsstrudel. Nassim Taleb, der seinerzeit die Finanzkrise von 2008 voraussagte, warnt bereits, diesmal würden bekannte Rohstoffkonzerne und erdölfördernde Länder den neuen „Fall Lehman Brothers“ charakterisieren.</p> <p>Wie die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ meldet, belaufen sich die Dollarschulden dieser Branche gemäss der Rating-Agentur Moody’s mittlerweile auf 2’000 Milliarden, und bereits vergleichen Kritiker diese Kreditblase mit jener der Subprime-Krise. Wie damals müssen die Grossbanken auch jetzt bangen: Sie sind in diesem High-Yield-Markt voll engagiert. Zusätzlich haben sie an Rohstoffkonzerne mindestens 1’500 Milliarden Dollar Kredit gewährt.</p> <p>Was UBS und CS betrifft, sind beide Häuser auch durch taumelnde russische Banken betroffen. Das Risiko beläuft sich auf mehrere Milliarden Dollar; der Russland-Chef der CS ist Ende Februar 2016 zurückgetreten.</p> <p><strong>Der nächste Sturm</strong></p> <p>Bankaktien (vor allem CS) haben in Europa seit Jahresbeginn eine eigentliche Tauchfahrt erlebt. Offensichtlich bricht das Vertrauen der Anleger in diese Papiere ein. Weltweit gebremstes Wirtschaftswachstum, steigende Risikoprämien, erneut gefährdete Bankenwelten in Italien, ungenügende Eigenkapitalausstattung vieler Bankhäuser (auch der CS und UBS), mässige Gewinnaussichten und viele faule Kredite – immer intensiver wird das Wetterleuchten und Donnergrollen in der Ferne.</p> <p>Der IWF riet im April 2016 den Banken, „das Problem der hohen Bestände an faulen Krediten aus der Welt zu schaffen“. Neu in den Fokus gerät hier zusätzlich China, dessen Schuldenstand innerhalb von knapp zehn Jahren von 148 auf 249 Prozent der Wirtschaftsleistung hochgeschnellt ist.</p> <p>Nach der Krise 2008 war man sich einig: Die Eigenkapitalanforderungen für Banken müssten signifikant erhöht werden. Der Feststellung, dass dies in ungenügendem Ausmass erfolgt sei, werden nur die betroffenen Banker widersprechen. In Deutschland macht mittlerweile ein Horrorszenario die Runde: Was würde passieren, wenn die grösste, die Deutsche Bank fallen würde? Der Rekordverlust dieses Traditionshauses von 6,8 Milliarden Euro für 2015 hat weite Kreise geschockt.</p> <p><strong>Nicht lernwillige Banken</strong></p> <p>Unseren beiden Grossbanken CS und UBS fehlt noch immer viel Eigenkapital, um  einer erneuten Bankenkrise besser begegnen zu können. Trotzdem bekämpfen sie die vom Bundesrat vorgeschlagene Verschärfung der Eigenkapitalregeln. Zwar hat sich die Situation etwas verbessert, doch mit Tricks versuchen sie zu besseren Werten zu kommen, als realistischerweise gefordert wird. Die Leverage Ratio (Verhältnis Eigenkapital zu Verpflichtungen) von fünf Prozent, die angestrebt wird, ist jedenfalls noch in weiter Ferne.</p> <p>Schuldenblasen türmen sich auf: Überhitzter Immobilienmarkt, unterkühlte Erdölpreise, gefährdete Rohstoffhändler und -produzenten, überschuldetes China und Japan: Dies alles zusammen ergibt einen explosiven Cocktail und droht aus einstigen „sicheren“ Werten und sprudelnden Geldquellen grosse Verlustpositionen zu formen. Überall sind Grossbanken involviert und tangiert.</p> <p> </p> <p><em>(1) Hans J. Bär: Seid umschlungen, Millionen“ (2004)</em></p> </div> </div> <div class="field field--name-primer-sidebar"> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"></div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"> <div class="views-element-container block block-views block-views-blocklatest-articles-primer-article-block"> <h2 class="block__title">Letzte Artikel</h2> <div><div class="view view-latest-articles view-id-latest_articles view-display-id-primer_article_block js-view-dom-id-6c34df43cd8abdae444e2c6cb23467ae0524e5c8b5540d437f3a7ea7fb814802"> <div class="views__content"> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/proteste-tbilissi-wird-der-traum-zum-alptraum" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Proteste in Tbilissi: Wird der Traum zum Albtraum?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Erich Gysling</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/rechtspopulistischer-tsunami" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Rechtspopulistischer Tsunami?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Heiner Hug</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/tod-am-wallfahrtsberg" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Tod am Wallfahrtsberg</span> </h3> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/die-kraft-des-europaeischen-traums" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Die Kraft des europäischen Traums</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Stephan Wehowsky</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/macron-auf-erinnerungstrip" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Macron auf Erinnerungstrip </span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Hans Woller</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/droehnendes-schweigen" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Dröhnendes Schweigen</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Urs Meier</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div class="separator paragraphs-behavior-style--separator-empty paragraph paragraph--type--separator view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <hr> </div> <div class="display-only-big container-style paragraphs-behavior-style--j21-container-alternative paragraphs-behavior-style--display-only-big paragraph paragraph--type--container view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid primer-container"> <div class="field field--name-paragraphs-container-paragraphs"> <div class="paragraph paragraph--type--subtitle view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid paragraph-text"> <h2 id="newsletter-abonnieren--2" class="paragraphs-anchor-link paragraph-subtitle heading">Newsletter abonnieren</h2> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="text"> <p>Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!</p> </div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-form view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-form field--label-hidden field__item"><form class="webform-submission-form webform-submission-add-form webform-submission-newsletter-anmeldung-form webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form js-webform-submit-once js-webform-details-toggle webform-details-toggle" data-drupal-selector="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-2" action="/taxonomy/term/2147/feed" method="post" id="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form--2" accept-charset="UTF-8"> <div class="form-group js-form-item js-form-item-e-mail-adresse form-item form-item-e-mail-adresse form-type-email js-form-type-email"> <label for="edit-e-mail-adresse--2" class="js-form-required form-required">E-Mail-Adresse<span class="form-required-mark"></span></label> <input data-drupal-selector="edit-e-mail-adresse" type="email" id="edit-e-mail-adresse--2" name="e_mail_adresse" value="" size="60" maxlength="254" class="form-email required form-control" required="required" aria-required="true" /> </div><div data-drupal-selector="edit-actions" class="form-actions webform-actions js-form-wrapper form-wrapper" id="edit-actions--3"> <input class="webform-button--submit button--primary button js-form-submit form-submit btn-primary btn" data-drupal-selector="edit-actions-submit-2" type="submit" id="edit-actions-submit--2" name="op" value="Abonnieren" /> </div> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-ujvv795su7puxwzesmzw8wqo7fpfh27ltw8toe4hvok" type="hidden" name="form_build_id" value="form-UjvV795su7PUxWZesMZw8Wqo7fpFh27LtW8tOE4HVok" class="form-control" /> <input data-drupal-selector="edit-webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-2" type="hidden" name="form_id" value="webform_submission_newsletter_anmeldung_add_form" class="form-control" /> </form> </div> </div> </div> </div> </div> Sun, 08 May 2016 11:33:29 +0000 Gast 7809 at https://www.journal21.ch Den Bach runter https://www.journal21.ch/artikel/den-bach-runter-0 <span>Den Bach runter</span> <span><span>Gast (nicht überprüft)</span></span> <div class="field field--name-primer-tags field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="/category/tags/bankenplatz-schweiz-0" hreflang="de">Bankenplatz Schweiz</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/grossbanken" hreflang="de">Grossbanken</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/schweizer-banken" hreflang="de">Schweizer Banken</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/too-big-fail" hreflang="de">Too big to fail</a></div> </div> <span class="field--node--created"> 30. Dezember 2012</span> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--intro view-mode-default paragraph--view-mode-default"> Ein Jahresende ist eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Für Schweizer Banken ist sie ausnahmslos blutrot. Die beiden Grossbanken werden das Schicksal der Dinosaurier teilen. Zu grosser Körper, zu kleines Hirn. </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-default paragraph--view-mode-default"> <div class="text"> <p>«Gut aufgestellt, nötige Massnahmen ergriffen, Controlling und Risikomanagement verstärkt.» Waren solche Bankerphrasen früher lachhaft, sind sie Ende 2012 nur noch bemitleidenswert. Der Ausflug in die grosse weite Welt des Investmentbanking, der globalen Finanzströme lässt die daran beteiligten Schweizer Banken in roten Zahlen ersaufen. Die Aufgabe des Bankgeheimnisses, das nach einem guten Bankierwort fett, aber impotent machte, entzieht vielen weiteren Banken die Geschäftsgrundlage. In nur zehn Jahren wurde eine über Jahrhunderte aufgebaute Tradition vernichtet.</p> <p><strong>Lob des Gnoms</strong></p> <p>Der Schweizer Bankbeamte in der Form eines Gnoms ist seit den Sechzigerjahren aus keinem Film oder Roman über üble Finanzgeschäfte wegzudenken. Er war diskret, etwas knorrig und unbeholfen, in seiner Wesensart bescheiden und von eher einfachem Gemüt. Seine moralischen Prinzipien waren überschaubar. Was nicht verboten ist, ist erlaubt. Die Herkunft mir anvertrauter Vermögenswerte ist mir egal. Ihre seriöse und gewinnbringende Anlage ist mir eine Herzensangelegenheit, weil ich mir davon eine bekömmliche, aber nicht zu grosse Scheibe abschneiden kann. Der Kunde ist König, und ich bin sein Untertan. Seine wichtigste Eigenschaft war aber: Ich tue nichts, was ich nicht verstehe. Damit fuhr der Bankenplatz Schweiz bis Anfang des neuen Jahrtausends ziemlich gut.</p> <p><strong>Die Zeitenwende</strong></p> <p>Kurz nach ihrem Entstehen musste die UBS im Jahre 1998 einen Abschreiber von 700 Millionen Dollar bekanntgeben. Sie hatte den Sirenengesängen des Hedgefonds Long Term Capital Management (LTCM) vertraut. Die Zukunft sei dank mathematischer Algorithmen berechenbar geworden. Wie formulierte das der Wirtschaftsnobelpreisträger Myron Scholes, der mit den edelsten Denkern und Praktikern der Finanzwelt LTCM leitete, so schön: « LTCM ist das Vakuum, das die 5-Cent-Stücke von der Strasse aufsaugt, die sonst niemand sehen kann.»</p> <p>Kurz danach bestand LTCM allerdings nur aus Vakuum. Einen Fehler machen kann man immer. Den gleichen Fehler immer aufs Neue wiederholen, das ist aber tödlich.</p> <p><strong>Die ganz grossen Räder</strong></p> <p>Nicht nur die UBS liess sich von einem solchen Rückschlag nicht davon abhalten, die ganz grossen Räder zu drehen. Die bewegten sich in einer virtuellen Welt namens Derviatehandel. Diese Ableitungen von realen Werten sind zwar nur Wettscheine ohne eigenen Wert. Diese Welt ist ein Nullsummenspiel, bei dem einer gewinnt, was ein anderer verliert. Aber endlich konnte sich der miefige Schweizer Gnom aus der langweiligen Welt von Sparbuch, Obligationen, Aktien und Hypotheken sowie der sicheren Lagerung von Schwarzgeldern aller Art herausbegeben und an die Spieltische der Big Boys setzen.</p> <p>Schweizer Bankenlenker fühlten sich als Masters of the Universe. Sie tauschten Schirmmützen und Ärmelschoner gegen feinen Zwirn, Privatjets und kostspielige Hobbys ein. Bis sie von angelsächsischen und Ami-Bankern weggeräumt wurden. Die dann vormalig solide Schweizer Bankhäuser in im roten Bereich drehende Maschinen zur persönlichen Bereicherung verwandelten.</p> <p><strong>Die sieben Bundeszwerge</strong></p> <p>Hilf- und ratlos schaute die Schweizer Regierung zu, wie der Schweizer Rechtsstaat und der Steuerzahler von Bankmonstern in Geiselhaft genommen wurden, als angeblich unvorhersehbare Ereignisse wie das Platzen von Blasen die grosse Party beendeten. Die grossen Bankenlenker mussten eingestehen, dass sie eigentlich keine Ahnung gehabt hatten, womit sie die ganze Zeit gespielt hatten. Aber eines wussten sie genau: Die persönliche Bereicherung musste unangetastet bleiben. Das angerichtete Desaster aber vom Staat und letztlich vom Steuerzahler weggeräumt werden.</p> <p>«Too big to fail» wurde wichtiger als die Prinzipien des Rechtsstaats. Aus reiner Dummheit und Geldgier wurde das Bankgeheimnis geschleift, die Rechtssouveränität der Schweiz von der eigenen Regierung zur Disposition gestellt. Aber die zu bezahlende Endrechnung ist noch viel grösser.</p> <p><strong>Schweizer Schuldenberge</strong></p> <p>Höher als die Alpen sind die Schuldenberge, die in wenigen Jahren durch das Swiss Banking der neuen Art aufgehäuft wurden. Bussen für die enttarnte Beteiligung an Steuerhinterziehung. Bussen für die Manipulation des Urmeters der Finanzwelt, des Libor-Zinssatzes. Bussen für Fehlberatungen, Betrügereien und den Verkauf von Luftnummern. Das alles addiert sich zu Multimilliardenbeträgen. Zu einem Meer von Schulden, in denen der Schweizer Bankenplatz ersaufen wird.</p> <p>Aber immerhin: Damit erledigt sich ein Problem von selbst, ohne dass deswegen die Schweiz untergehen wird. Denn nur noch die Banker selbst halten sich für unverzichtbar für eine prosperierende Zukunft.</p> <p><strong>Die Schweizer Wirtschaft brummt</strong></p> <p>Trotz Eurokrise, trotz beinahe weltumspannender Rezession, trotz einer sich in den USA immer deutlicher akzentuierenden Wirtschaftskrise: Die sogenannte Realwirtschaft in der Schweiz brummt. Nur der Irrealwirtschaft hinter immer noch glänzenden Bankfassaden geht die Luft aus. Das ist tragisch, denn die meisten Banken bestehen ja nur aus Heerscharen von häufig inkompetenten Angestellten, vielen Computern, holzgetäfelten Sitzungsräumen, hohlem Reputationsmanagement, überflüssigen Hochglanzbroschüren – und viel heisser Luft.</p> <p>Fort mit Schaden, zurück zur langweiligen Erbsenzählerei. Umso schneller der gute, alte Gnom wieder aufersteht, umso besser für die Schweiz.</p> </div> </div> <div class="field field--name-primer-sidebar"> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"></div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"> <div class="views-element-container block block-views block-views-blocklatest-articles-primer-article-block"> <h2 class="block__title">Letzte Artikel</h2> <div><div class="view view-latest-articles view-id-latest_articles view-display-id-primer_article_block js-view-dom-id-751bb88e3c071650e7fe7699d9f0c6274fc7f8b49fee8f05cef0e49795fa2800"> <div class="views__content"> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/proteste-tbilissi-wird-der-traum-zum-alptraum" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Proteste in Tbilissi: Wird der Traum zum Albtraum?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Erich Gysling</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/rechtspopulistischer-tsunami" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Rechtspopulistischer Tsunami?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Heiner Hug</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/tod-am-wallfahrtsberg" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Tod am Wallfahrtsberg</span> </h3> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/die-kraft-des-europaeischen-traums" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Die Kraft des europäischen Traums</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Stephan Wehowsky</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/macron-auf-erinnerungstrip" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Macron auf Erinnerungstrip </span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Hans Woller</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/droehnendes-schweigen" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Dröhnendes Schweigen</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Urs Meier</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div class="separator paragraphs-behavior-style--separator-empty paragraph paragraph--type--separator view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <hr> </div> <div class="display-only-big container-style paragraphs-behavior-style--j21-container-alternative paragraphs-behavior-style--display-only-big paragraph paragraph--type--container view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid primer-container"> <div class="field field--name-paragraphs-container-paragraphs"> <div class="paragraph paragraph--type--subtitle view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid paragraph-text"> <h2 id="newsletter-abonnieren--3" class="paragraphs-anchor-link paragraph-subtitle heading">Newsletter abonnieren</h2> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="text"> <p>Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!</p> </div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-form view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-form field--label-hidden field__item"><form class="webform-submission-form webform-submission-add-form webform-submission-newsletter-anmeldung-form webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form js-webform-submit-once js-webform-details-toggle webform-details-toggle" data-drupal-selector="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-3" action="/taxonomy/term/2147/feed" method="post" id="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form--3" accept-charset="UTF-8"> <div class="form-group js-form-item js-form-item-e-mail-adresse form-item form-item-e-mail-adresse form-type-email js-form-type-email"> <label for="edit-e-mail-adresse--3" class="js-form-required form-required">E-Mail-Adresse<span class="form-required-mark"></span></label> <input data-drupal-selector="edit-e-mail-adresse" type="email" id="edit-e-mail-adresse--3" name="e_mail_adresse" value="" size="60" maxlength="254" class="form-email required form-control" required="required" aria-required="true" /> </div><div data-drupal-selector="edit-actions" class="form-actions webform-actions js-form-wrapper form-wrapper" id="edit-actions--5"> <input class="webform-button--submit button--primary button js-form-submit form-submit btn-primary btn" data-drupal-selector="edit-actions-submit-3" type="submit" id="edit-actions-submit--3" name="op" value="Abonnieren" /> </div> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-rp3fwmdxhyccq2opbt133d27x1q0kgzbj9q9fsh-iek" type="hidden" name="form_build_id" value="form-rP3FwmDxhYccq2opBt133D27x1Q0KGzbJ9Q9FsH_iek" class="form-control" /> <input data-drupal-selector="edit-webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-3" type="hidden" name="form_id" value="webform_submission_newsletter_anmeldung_add_form" class="form-control" /> </form> </div> </div> </div> </div> </div> Sat, 29 Dec 2012 23:04:18 +0000 Gast 3080 at https://www.journal21.ch Fauler Zahlenzauber https://www.journal21.ch/artikel/fauler-zahlenzauber <span>Fauler Zahlenzauber</span> <span><span>Gast (nicht überprüft)</span></span> <div class="field field--name-primer-tags field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="/category/tags/ubscs" hreflang="de">UBS/CS</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/cs" hreflang="de">CS</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/eigenkapital" hreflang="de">Eigenkapital</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/grossbanken" hreflang="de">Grossbanken</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/ubs" hreflang="de">UBS</a></div> </div> <span class="field--node--created"> 16. Juni 2011</span> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--intro view-mode-default paragraph--view-mode-default"> Wie viel risikogewichtetes Eigenkapital haben Sie gerade im Portemonnaie? Das wissen Sie nicht? Macht nichts, die Banken haben auch keine Ahnung. </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-default paragraph--view-mode-default"> <div class="text"> <p>Sie machen sich Sorgen, ob die UBS nochmals oder die CS zum ersten Mal direkt vom Schweizer Steuerzahler gerettet werden muss? Dann verfolgten Sie hoffentlich die Debatte im Ständerat über die richtige Eigenkapitalquote für unsere zwei Grossbanken. Bravo. Zur Sicherheit haben Sie auch die 466 Seiten Geschäftsbericht der UBS für das Jahr 2010 durchgelesen. Besonderes Augenmerk richteten Sie dabei auf die Aufzählung der Risikofaktoren auf S. 25 – 31 und die ausführlichen Finanzinformationen auf S. 275 – 460. Gratuliere. Dann kann man Ihnen ja nichts vormachen. Also wissen Sie doch sicher, wie viel risikogewichtetes Eigenkapital die UBS in ihrem Portemonnaie hat. Oder etwa nicht?</p> <p><strong>Zahlensalat</strong></p> <p>Viel kann ich Ihnen da nicht helfen. Die UBS behauptet eine Eigenkapitalquote von 17,9 Prozent (die CS von 18,2 Prozent). Im Parlament wird eine obligatorische Eigenkapitalquote von 19 Prozent diskutiert. Sollte doch eigentlich alles im grünen Bereich sein. Ach so, vielleicht wissen Sie nicht, wie man auf diese Zahlen kommt: Die Eigenkapitalquote berechnet sich, indem man das Eigenkapital durch die Bilanzsumme dividiert. Um so höher die Eigenkapitalquote, um so geringer die Gefahr, dass eine Bank beim Drehen grosser Räder oder wildem Zocken pleite geht.</p> <p>Also beispielsweise Bilanz 1000 Milliarden, Eigenkapital 25 Milliarden, Eigenkapitalquote 2,5 Prozent. Das bedeutet, dass auf jeden eigenen Franken 40 Franken Schulden kommen. Das bedeutet, bei einem Verlust von lediglich 2,5 Prozent ist die Bank blank. Genau wie bei der UBS. Hä? Gemach, schnallen Sie sich gut an, wir machen einen wilden Ritt durch den modernen Finanzdschungel und schlagen uns durch das Unterholz von wuchernden Berechnungsmodellen.</p> <p><strong>Quantenphysik ist ein Dreck dagegen</strong></p> <p>Denn im Financial Engineering ist selbst die Eruierung einer banalen Zahl wie die Eigenkapitalquote ein Abenteuer, spannender und überraschungsreicher als das gesamte Leben von Indiana Jones. Fangen wir mal mit der behaupteten Eigenkapitalquote von 17,9 Prozent der UBS an. Die beruht auf der sogenannten Tier-1-Quote, einem theoretischen Gebastel, das sich in seiner Aussagekraft von einem feuchten Finger in der Luft nur unwesentlich unterscheidet. Die Zockerbank Lehman Brothers, mit deren Bankrott die letzte Finanzkrise eingeleitet wurde, konnte übrigens bis zum bitteren Ende nach dieser Methode behaupten, dass sie eine Eigenkapitalquote von 11,5 Prozent habe, trotzdem ging sie Pleite. Denn Tier 1 verwendet Annahmen von Risikogewichtungen und Modellrechnungen, nicht die Realität. Okay, und wie kommt man dann auf 2,5 Prozent? Ganz einfach, man nimmt die sogenannte Leverage Ratio, dividiere das Eigenkapital durch die Gesamtbilanz, ohne Gewurstel wie Tier I, core Tier I und so fort. Das konnten schon die Fugger im 15. Jahrhundert. Heutige Grossbanken können das nicht mehr. Schon diese Zahl von nackten 2,5 Prozent wird natürlich von modernen Finanztricksern aufs schärfste bestritten, aber ich lege noch einen drauf und behaupte, dass es genau betrachtet sogar weniger als 2 Prozent sind. Bevor hier Eier und Tomaten fliegen, noch einen kleinen Ausflug in den modernen Finanzwahnsinn, gegen den die Quantenphysik simpel ist.</p> <p><strong>Im Dschungel der Buchhaltungssysteme</strong></p> <p>Das Eigenkapital und die Bilanzsumme einer international tätigen Bank kann man mit verschiedenen Buchhaltungssystemen berechnen, da gibt es so schöne Ausdrücke wie US GAAP FER, Swiss GAAP FER, IFRS 7. Je nachdem ist das Ergebnis eine schöne Tüte Buntes, so oder so geschüttelt. Dann ist der Begriff Eigenkapital ja dehnbar wie ein Gummiband. Da hätten wir mal das «weiche» Kernkapital. Das ist weich, weil es mit buchhalterischen Tricks wie «Repo 105» oder hybriden Kapitalinstrumenten beliebig aufgeblasen werden kann. Sieht in der Bilanz schön aus, besteht aber im Ernstfall nur aus heisser Luft.</p> <p>Dann dürfen wir auch den schönen Ausdruck Risikogewichtung nicht vergessen. Das bedeutet, dass eine Bank 100 Franken geliehenes Kapital niemals mit 100 Franken Eigenkapital unterlegen muss, sondern je nach Risikoklasse mit nur einem Bruchteil davon. Zum Beispiel bei erstklassigen Schatzpapieren eines Staates mit faktisch nichts. Nein, wir reden hier für ein Mal nicht von Griechenland. Auf jeden Fall ist die Berechnung des risikogewichteten Eigenkapitals dermassen kompliziert, dass sie von den staatlichen Aufsichtsbehörden gleich den Banken in Kumpanei mit den Rating-Agenturen überlassen wird.</p> <p>Wenn ich ein Bilanzvolumen von 1000 Franken und eigene 100 Franken habe, dann könnte jeder Laie errechnen, dass meine Eigenkapitalquote 10 Prozent beträgt. Im Dschungel der modernen Finanztricksereien kann aber an beiden Zahlen solange rumgeschraubt werden, bis ich eine mir genehme Zahl bekomme; seien das 20, 50 oder 100 Prozent Eigenkapital. Mehr geht leider nicht.</p> <p><strong>Harte Tatsachen</strong></p> <p>Nehmen wir als Berechnungsgrundlage für die Eigenkapitalquote jedoch nur das harte Kernkapital, also vorhandenes Aktienkapital und nicht ausgeschüttete Gewinne, dann sind wir sowohl bei der UBS wie bei der CS bei weniger als 2 Prozent angelangt, wie die Zeitung «Sonntag» richtig vorrechnete. Und das ist keine Trickserei, sondern Einmaleins. Es braucht also nur einen Verlust von läppischen 2 Prozent, und die Geschichte, "Eidgenossen retten ungefragt die UBS", wiederholt sich.</p> <p>Dass die UBS den Value at Risk während der Amtszeit von Oswald Grübel um mehr als 50 Prozent hochgefahren hat, mag da auch nicht zu beruhigen. Denn Value at Risk bemisst den potenziellen Verlust, den eine Bank mit ihren Spekulationen, pardon, Investitionen, erleiden könnte. Ach, und in solchen Modellen ist natürlich Unvorhersehbares wie ein AKW-GAU oder ein Erdbeben samt Tsunami nicht inbegriffen, sonst hiesse das ja nicht unvorhersehbar.</p> <p>Wenn wir dann doch noch dezent die Wörter Griechenland, Eurokrise, Staatsbankrott der USA in die Runde werfen, wissen Sie vielleicht immer noch nicht, wie viel risikogewichtetes Eigenkapital Sie im Portemonnaie haben. Aber ein kleiner Tipp: Halten Sie das, was drin ist, gut fest. Oder, ein Anlagetipp ohne Bankgarantie: Kaufen Sie CDS auf eine UBS-Obligation. Das ist ein Credit Default Swap, eine Versicherung gegen Totalschaden. Allerdings: Die Versicherungsprämie ist verdammt hoch. Denn nicht alle Marktteilnehmer sind blöd.</p> </div> </div> <div class="field field--name-primer-sidebar"> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"></div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"> <div class="views-element-container block block-views block-views-blocklatest-articles-primer-article-block"> <h2 class="block__title">Letzte Artikel</h2> <div><div class="view view-latest-articles view-id-latest_articles view-display-id-primer_article_block js-view-dom-id-efa2984ed10c42f35f5de08ed05e8814d6efe3f5b9878cc576b753b70ebc63ce"> <div class="views__content"> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/proteste-tbilissi-wird-der-traum-zum-alptraum" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Proteste in Tbilissi: Wird der Traum zum Albtraum?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Erich Gysling</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/rechtspopulistischer-tsunami" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Rechtspopulistischer Tsunami?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Heiner Hug</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/tod-am-wallfahrtsberg" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Tod am Wallfahrtsberg</span> </h3> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/die-kraft-des-europaeischen-traums" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Die Kraft des europäischen Traums</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Stephan Wehowsky</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/macron-auf-erinnerungstrip" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Macron auf Erinnerungstrip </span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Hans Woller</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/droehnendes-schweigen" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Dröhnendes Schweigen</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Urs Meier</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div class="separator paragraphs-behavior-style--separator-empty paragraph paragraph--type--separator view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <hr> </div> <div class="display-only-big container-style paragraphs-behavior-style--j21-container-alternative paragraphs-behavior-style--display-only-big paragraph paragraph--type--container view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid primer-container"> <div class="field field--name-paragraphs-container-paragraphs"> <div class="paragraph paragraph--type--subtitle view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid paragraph-text"> <h2 id="newsletter-abonnieren--4" class="paragraphs-anchor-link paragraph-subtitle heading">Newsletter abonnieren</h2> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="text"> <p>Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!</p> </div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-form view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-form field--label-hidden field__item"><form class="webform-submission-form webform-submission-add-form webform-submission-newsletter-anmeldung-form webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form js-webform-submit-once js-webform-details-toggle webform-details-toggle" data-drupal-selector="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-4" action="/taxonomy/term/2147/feed" method="post" id="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form--4" accept-charset="UTF-8"> <div class="form-group js-form-item js-form-item-e-mail-adresse form-item form-item-e-mail-adresse form-type-email js-form-type-email"> <label for="edit-e-mail-adresse--4" class="js-form-required form-required">E-Mail-Adresse<span class="form-required-mark"></span></label> <input data-drupal-selector="edit-e-mail-adresse" type="email" id="edit-e-mail-adresse--4" name="e_mail_adresse" value="" size="60" maxlength="254" class="form-email required form-control" required="required" aria-required="true" /> </div><div data-drupal-selector="edit-actions" class="form-actions webform-actions js-form-wrapper form-wrapper" id="edit-actions--7"> <input class="webform-button--submit button--primary button js-form-submit form-submit btn-primary btn" data-drupal-selector="edit-actions-submit-4" type="submit" id="edit-actions-submit--4" name="op" value="Abonnieren" /> </div> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-qo2b3yz7ova1jzltm8agqku87n1xc4lmm86wbe-scg" type="hidden" name="form_build_id" value="form-qo2B3yZ7OVa1jzlTm8AGQKU87N1XC4lmM86wBE-_sCg" class="form-control" /> <input data-drupal-selector="edit-webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-4" type="hidden" name="form_id" value="webform_submission_newsletter_anmeldung_add_form" class="form-control" /> </form> </div> </div> </div> </div> </div> Thu, 16 Jun 2011 06:56:17 +0000 Gast 1212 at https://www.journal21.ch Ethos fordert mehr Sicherheit für CS Group https://www.journal21.ch/artikel/ethos-fordert-mehr-sicherheit-fuer-cs-group <span>Ethos fordert mehr Sicherheit für CS Group</span> <span><span>Gast (nicht überprüft)</span></span> <div class="field field--name-primer-tags field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="/category/tags/generalversammlung-der-cs-group" hreflang="de">Generalversammlung der CS Group</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/cs" hreflang="de">CS</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/grossbanken" hreflang="de">Grossbanken</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/pensionskassen" hreflang="de">Pensionskassen</a></div> <div class="field__item"><a href="/category/tags/big-fail" hreflang="de">To big to fail</a></div> </div> <span class="field--node--created"> 29. April 2011</span> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--intro view-mode-default paragraph--view-mode-default"> An der heutigen Generalversammlung der Credit Suisse Group hat sich Dominique Biedermann, der Direktor der Ethos Stiftung, mit dem folgenden Votum an die Aktionärinnen und Aktionäre und an die Leitung der Bank gewandt. </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-default paragraph--view-mode-default"> <div class="text"> <p>Sehr geehrter Herr Präsident</p> <p>Sehr geehrte Mitglieder des Verwaltungsrats</p> <p>Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre</p> <p>Ethos und die über hundert von uns vertretenen Pensionskassen stimmen heute drei Mal Nein: Gegen den Vergütungsbericht, gegen die Dividendenausschüttung und gegen das bedingte Kapital zur Ausgabe von CoCos. Da die drei Elemente verknüpft sind, erlaube ich mir zum Traktandum 1 zu sprechen – dafür nur einmal. Erstens stimmt Ethos gegen den Vergütungsbericht. Bereits letztes Jahr war die Kritik gross: 35 Prozent lehnten den Bericht damals ab. Zwar verbesserte der Verwaltungsrat das Vergütungssystem. Trotzdem machen die variablen Vergütungen immer noch mehr als achtzig Prozent der Gesamtvergütung der Geschäftsleitungsmitglieder aus und sind nach oben nicht begrenzt. Ausserdem sind die Vergütungen für die 20'000 Mitarbeitenden der Investmentbank exzessiv, nämlich durchschnittlich 390'000 Franken pro Jahr und Person.</p> <p>Zweitens können wir der Ausschüttung der Dividende nicht zustimmen. Die Behörden haben festgestellt, dass die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS ein erhebliches Risiko für die Schweizer Wirtschaft darstellen. Die Erhöhung der Eigenmittel der Banken ist als Versicherung dieser Risiken unbestritten. Aus diesem Grund sollten die Dividenden zur Stärkung der Eigenmittel zurückgehalten werden. Alle Anspruchsgruppen haben ihren Teil dazu beizutragen und folglich stimmen Ethos und die vertretenen Pensionskassen gegen den Antrag 3.2.</p> <p>Drittens sind wir mit der Schaffung des bedingten Kapitals von 42 Prozent des bestehenden Kapitals zur Ausgabe von CoCos nicht einverstanden. Denn diese zusätzlichen Eigenmittel finanzieren ein langfristig unrentables Geschäftsmodell, da sie hauptsächlich der Investmentbank zur Sicherung des Handelsgeschäfts zugewiesen werden. Aber genau dieses Handelsgeschäft, zum Beispiel im Bereich der festverzinslichen Anlagen, ist volatil und brachte der Credit Suisse im Jahr 2008 einen gigantischen Verlust von vierzehn Milliarden Franken. Die Berechnung des Economic Profits der Investmentbank - also unter Berücksichtigung der Kosten des blockierten Eigenkapitals - macht es noch deutlicher: Der über die letzten sieben Jahre kumulierte Economic Profit der Investmentbank beziffert sich auf einen Verlust von sieben Milliarden Franken.</p> <p>Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre Wollen wir weiterhin ein langfristig unrentables Geschäftsmodell finanzieren? Nein! Und deshalb verlangen wir, dass sich die Bank von dem Handelsgeschäft der Investmentbank verabschiedet. Damit wird die Ausgabe von CoCos im Wert von mehreren zehn Milliarden Franken in den nächsten Jahren überflüssig. Gleichzeitig werden die Ergebnisse von Credit Suisse weniger volatil, und die Bank erhält die Chance, ein neues und vernünftigeres Vergütungssystem ohne exzessive Vergütungen zugunsten der Händler der Investmentbank zu entwerfen. Ausserdem ist der Verzicht auf das risikoreiche Handelsgeschäft der Investmentbank die einzige effiziente Lösung des Too-Big-To-Fail-Problems in der Schweiz.</p> <p>Die Grösse der beiden schweizerischen Grossbanken Credit Suisse und UBS muss nun dringend reduziert werden, um das schweizerische Wirtschafts- und Finanzsystem sicherer und nachhaltiger zu machen. Mit der Ausgabe von CoCos bekämpft Credit Suisse die Symptome des Problems und nicht deren Ursachen. Wir langfristigen Aktionäre wollen eine solide und verantwortungsvolle Bank. Stimmen Sie daher heute gegen die exzessiven Vergütungen und gegen die Schaffung von bedingtem Kapital zur Finanzierung langfristig unrentabler Geschäfte. Vielen Dank.</p> </div> </div> <div class="field field--name-primer-sidebar"> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"></div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-lists view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-list field--label-hidden field__item"> <div class="views-element-container block block-views block-views-blocklatest-articles-primer-article-block"> <h2 class="block__title">Letzte Artikel</h2> <div><div class="view view-latest-articles view-id-latest_articles view-display-id-primer_article_block js-view-dom-id-d16a889d02ddd013bac387af561aa6c77f6c46a4edae2571119ec1c292610775"> <div class="views__content"> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/proteste-tbilissi-wird-der-traum-zum-alptraum" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Proteste in Tbilissi: Wird der Traum zum Albtraum?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Erich Gysling</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/rechtspopulistischer-tsunami" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Rechtspopulistischer Tsunami?</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Heiner Hug</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/tod-am-wallfahrtsberg" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Tod am Wallfahrtsberg</span> </h3> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/die-kraft-des-europaeischen-traums" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Die Kraft des europäischen Traums</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Stephan Wehowsky</div> <span class="field--node--created"> 3. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/macron-auf-erinnerungstrip" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Macron auf Erinnerungstrip </span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Hans Woller</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> <div class="views__item"> <article class="primer-layout-sidebar article-type-article-type-artikel node node--type-primer-article view-mode-text-only node--view-mode-text-only content-item--link"> <a href="/artikel/droehnendes-schweigen" class="content-item__inner"> <h3 data-toc-skip class="content-item__title heading"> <span>Dröhnendes Schweigen</span> </h3> <div class="field field--name-primer-article-author field--label-hidden field__item">Urs Meier</div> <span class="field--node--created"> 2. Mai 2024</span> </a> </article> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> <div class="separator paragraphs-behavior-style--separator-empty paragraph paragraph--type--separator view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <hr> </div> <div class="display-only-big container-style paragraphs-behavior-style--j21-container-alternative paragraphs-behavior-style--display-only-big paragraph paragraph--type--container view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid primer-container"> <div class="field field--name-paragraphs-container-paragraphs"> <div class="paragraph paragraph--type--subtitle view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid paragraph-text"> <h2 id="newsletter-abonnieren--5" class="paragraphs-anchor-link paragraph-subtitle heading">Newsletter abonnieren</h2> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--text view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="text"> <p>Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!</p> </div> </div> <div class="sibling-spacer-y paragraph paragraph--type--primer-form view-mode-primer-teaser-grid paragraph--view-mode-primer-teaser-grid"> <div class="field field--name-primer-form field--label-hidden field__item"><form class="webform-submission-form webform-submission-add-form webform-submission-newsletter-anmeldung-form webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form js-webform-submit-once js-webform-details-toggle webform-details-toggle" data-drupal-selector="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-5" action="/taxonomy/term/2147/feed" method="post" id="webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form--5" accept-charset="UTF-8"> <div class="form-group js-form-item js-form-item-e-mail-adresse form-item form-item-e-mail-adresse form-type-email js-form-type-email"> <label for="edit-e-mail-adresse--5" class="js-form-required form-required">E-Mail-Adresse<span class="form-required-mark"></span></label> <input data-drupal-selector="edit-e-mail-adresse" type="email" id="edit-e-mail-adresse--5" name="e_mail_adresse" value="" size="60" maxlength="254" class="form-email required form-control" required="required" aria-required="true" /> </div><div data-drupal-selector="edit-actions" class="form-actions webform-actions js-form-wrapper form-wrapper" id="edit-actions--9"> <input class="webform-button--submit button--primary button js-form-submit form-submit btn-primary btn" data-drupal-selector="edit-actions-submit-5" type="submit" id="edit-actions-submit--5" name="op" value="Abonnieren" /> </div> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-bs-ocbbk1clyui4vtxs3prqrrc9yd3vffkht3u0miuu" type="hidden" name="form_build_id" value="form-bs_oCBBK1clYUI4vTxs3prqRrc9Yd3VfFKHt3u0MiuU" class="form-control" /> <input data-drupal-selector="edit-webform-submission-newsletter-anmeldung-add-form-5" type="hidden" name="form_id" value="webform_submission_newsletter_anmeldung_add_form" class="form-control" /> </form> </div> </div> </div> </div> </div> Fri, 29 Apr 2011 09:30:51 +0000 Gast 1099 at https://www.journal21.ch