Nach Wochen der Kritik hat der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau am Montag seinen Rücktritt als Vorsitzender der Liberalen Partei und als Ministerpräsident angekündigt. Auf einer Pressekonferenz in Ottawa sagte Trudeau, er sei ein «Kämpfer» und wolle immer das Beste für die Kanadier.
Die Position von Trudeau wurde unhaltbar, nachdem Mitte Dezember seine Finanzministerin und enge Vertraute Chrystia Freeland im Streit über den Umgang mit den von Donald Trump angedrohten Zöllen zurückgetreten war. Daraufhin kündigte die linke Neue Demokratische Partei, die Trudeaus Minderheitsregierung toleriert hatte, ihre weitere Unterstützung auf. Daraufhin forderte die Opposition Trudeaus Rücktritt.
In Anbetracht dieses Scherbenhaufens erklärte Trudeau, er sei nicht mehr in der Lage, seine Liberale Partei weiterhin erfolgreich zu führen.
Seine Ämter als Partei- und Regierungschef will Trudeau erst abgeben, wenn die Liberalen einen Nachfolger gewählt haben. Damit hat sich Trudeau gegen die Option eines von manchen in der Partei zuletzt geforderten sofortigen Rücktritts und eines Interimsvorsitzenden entschieden.