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Zwischenruf

Berlusconi und die russischen Frauen

22. Februar 2013 , Rom
Journal21
Berlusconi hat ein Problem mit Frauen. So oder so. Jetzt hat er ein neues.

Ruby, Alessandra, Emma, Silvana, Antonella, Patricia, Mariella – wie heissen sie nicht alle? Seine Frauengeschichten kommen vor allem bei der weiblichen Wählerschaft schlecht an. Umfragen zeigen, dass Berlusconi vor allem männliche Stimmen holt – aber bei den Frauen wenig beliebt ist.

Jetzt, wenige Tage vor den Wahlen, will der 76-Jährige den Schaden gut machen. In ganzseitigen Inseraten, unter anderem im bürgerlichen „Corriere della sera“, wirbt er um weibliche Stimmen.

Mehrere hundert „normale Frauen, die im Büro oder in der Fabrik arbeiten, die studieren oder eine Arbeit suchen“, sprechen sich für Berlusconi aus. „Wir haben uns entschieden, für unsere Freiheit zu stimmen.“ Also wählen wir Berlusconi.

Die Petition trägt den Titel „Ich bin eine Frau, ich bin keine Puppe“ (Sono una donna, non sono una bambola). Das steht ausgerechnet in einem Berlusconi-Inserat. Bunga Bunga mit all seinen bambole hat es nie gegeben.

Dumm nur, die im Inserat abgebildeten Frauen sind keine Italienerinnen. Sie stammen aus einem im Internet aufgeschalteten russischen Werbekatalog. Russinnen werben für Berlusconi.

Berlusconis Wahlkampfteam ist erzürnt über die Journalisten, die das herausgefunden haben. „Seid ihr euch bewusst, dass Berlusconi in den Umfragen steigt, ihr seid Linke, ihr habt nur Angst.“ Und dann dies: „Hätten wir italienische Frauen genommen, hätten wir Rechte bezahlen müssen. Wir verschleudern eben kein Geld wie die andern Parteien.“

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